Körperzusammensetzung und Fitness beeinflussen die psychische Gesundheit

Übergewicht beeinflusst die psychische Gesundheit von Kindern. (Foto: © yuriygolub – stock.adobe.com)

In den USA, aber auch hierzulande steigt die Zahl übergewichtiger Kinder. Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt nun, dass Kinder mit höherem Körperfettanteil und schlechterer Fitness häufiger Symptome von Angst und Depression zeigen als normalgewichtige und fitte Altersgenossen.

Um den Zusammenhang zwischen bestimmten Geweben (Fett- und fettfreies Gewebe) und kardiorespiratorischer Fitness sowie und Angst- und Depressionssymptomen bei Kindern im vorpubertären Alter zu untersuchen, hatten Bianca Braun von der Northeastern University in Boston und Kollegen 207 Kinder im Alter von acht bis elf Jahren aus der Region Greater Boston, Massachusetts, ohne vorherige psychische Diagnose untersucht.

Die Körperzusammensetzung bestimmten die Forschenden mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie (Körperfettanteil [BF%], viszerales Fettgewebe [VAT] und fettfreie Masse). Die kardiorespiratorische Fitness der Studienteilnehmer entsprach der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) im Verhältnis zum Körpergewicht. Zusätzlich gaben die Kinder selbst an, ob sie unter Angstzuständen (State-Trait Anxiety Inventory for Children) und depressiven Symptomen (Children’s Depression Inventory) litten. Für jedes Ergebnis wurden unabhängige multivariate hierarchische Regressionsanalysen durchgeführt, wobei in Schritt 1 soziodemografische Faktoren und in Schritt 2 BF%, VAT, fettfreie Masse oder Fitness berücksichtigt wurden.

Unter den 207 Kindern (Durchschnittsalter 10,0±0,7 Jahre; 57,5% männlich) war Angst positiv mit dem BF% (standardisierter Regressionskoeffizient [β] = 0,15; 95%-KI 0,23–6,33; p=0,04) und dem VAT (β = 0,15; 95%-KI 0,04–1,82; p=0,04) und negativ mit der fettfreien Masse (β = −0,16; 95%-KI -14,77 bis -1,21; p=0,02) und VO2max (β = -0,19; 95%-KI -0,28 bis -0,04; p=0,01) assoziiert. Depressionen zeigten einen positiven Zusammenhang mit VAT (β = 0,27; 95%-KI 0,34–1,11; p<0,001) und einen negativen Zusammenhang mit der fettfreien Masse (β = -0,16; 95%-KI -6,39 bis -0,43; p=0,03) und dem VO2max (β = -0,16; 95%-KI -0,11 bis -0,01; p=0,03).

„Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Körperzusammensetzung für die psychische Gesundheit“, erklärten Braun und Kollegen in „JAMA Network Open“. Umso wichtiger sei es, Hinweise auf auf eine eingeschränkte körperliche Gesundheit früh zu erkennen, um so das Wohlbefinden und die Entwicklung von Kindern zu fördern. (ej)