Kolonkarzinom-Rezidive: Bluttest als Orientierung für den Einsatz eines Entzündungshemmers zwecks Risikosenkung3. März 2025 Bluttest. (Abbildung: © angellodeco/stock.adobe.com) Darmkrebspatienten, in deren Blut nach einer Resektion des Tumors noch Anzeichen einer Restkrebserkrankung zu finden sind, können möglicherweise von einer zusätzlichen postoperativen Gabe von Celecoxib profitieren. Zu dieser Erkenntnis sind Forschende des Dana-Farber Cancer Institute (USA) gelangt, nachdem sie einer randomisierten klinischen Studie zu Patienten mit einem Kolonkarzinom des Stadiums III ausgewertet hatten. Die Analyse zeigte, dass die Outcomes von Patienten, bei denen ein Bluttests auf zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) positiv ausfiel, im Allgemeinen schlechter waren ‒ dass aber diejenigen, die Celecoxib erhielten, mit einem deutlich längeren krankheitsfreien Überleben davon profitierten. „Dies ist eine der ersten Studien, die zeigt, dass der ctDNA-Status einen prädiktiven Nutzen hat, wenn es darum geht, Patienten auszuwählen, die besser auf ein Medikament ansprechen“, erklärt Dr. Jonathan Nowak, Pathologe am Dana-Farber Cancer Institute und Brigham and Women’s Hospital, der die Studie im Januar auf dem Gastrointestinal Cancers Symposium der American Society of Clinical Oncology in San Francisco (USA) vorgestellt hatte. Dr. Jeffrey Meyerhardt, Seniorautor der Arbeit und Co-Direktor des Colon and Rectal Cancer Center am Dana-Farber Cancer Institute, fügt hinzu: „Diese Ergebnisse ergänzen unsere früheren Erkenntnisse, dass Celecoxib das Überleben bei PIK3CA-mutiertem Dickdarmkrebs verbessert. Diese Erkenntnisse werden dazu beitragen, einen personalisierten Ansatz für eine zusätzliche Therapie für Patienten mit Dickdarmkrebs im Frühstadium zu entwickeln.“ Daten aus der CALGB (Alliance)/SWOG 80702-Studie Um den Einsatz von Celecoxib in Bezug auf das krankheitsfreie Überleben bei Patienten mit einer Krebserkrankung des Kolons im Stadium III zu untersuchen, führten Meyerhardt und Kollegen im Jahr 2010 gemeinsam mit der Alliance for Clinical Trial in Oncology und dem National Cancer Institute eine randomisierte klinische Studie durch: die CALGB (Alliance)/SWOG 80702-Studie. Daran nahmen zwischen 2010 und 2015 insgesamt 2526 Patienten teil. Nach der Behandlung erhielten die Teilnehmenden nach Randomsierung entweder eine adjuvante Chemotherapie mit Fluorouracil, Leucovorin und Oxaliplatin (FOLFOX) für drei oder sechs Monate, mit oder ohne tägliche Celecoxib-Gabe für drei Jahre. Bei Patienten, die Celecoxib bekamen, zeigte sich ein moderater Nutzen, jedoch waren die im Jahr 2021 veröffentlichten Ergebnisse statistisch nicht signifikant. Seit dieser Zeit sind Hinweise darauf aufgetaucht, dass entzündungshemmende Medikamente manchen Patienten mit Dickdarmkrebs helfen könnten, anderen jedoch nicht. In ihrer neuen Studie wollten die Forschenden herausfinden, ob entzündungshemmende Medikamente zur Vermeidung eines Rezidivs bei solchen Patienten beitragen könnten, deren ctDNA-Test kurz nach der Resektion positiv ausfiel. Als die ursprüngliche prospektive klinische Studie zu Celecoxib vor mehr als einem Jahrzehnt konzipiert wurde, untersuchte man die Patienten vor und nach der Operation mithilfe bildgebender Verfahren, die zeigen, wo sich Krebszellen angesammelt haben. Diese Verfahren verfügten aber über eine begrenzte Auflösung. Die heute verfügbaren ctDNA-Tests liefern eine genauere Aussage darüber, ob nach der Resektion des Tumors eine Krebsresterkrankung bestehen bleibt, indem sie winzige Fragmente von Tumor-DNA im Blut erkennen. Untersuchung von Blutproben aus der Originalstudie Das Studienteam identifizierte 1011 von 2526 Patienten, die an der ursprünglichen Studie teilgenommen und zugestimmt hatten, zu Forschungszwecken Blut abnehmen zu lassen, das für Analysen zur Verfügung stand. Sie führten ctDNA-Tests an Blutproben durch, die nach der Resektion entnommen worden waren. Diese Analyse ergab, dass Patienten mit positivem ctDNA-Test im Allgemeinen schlechtere Outcomes aufwiesen. Diejenigen mit positiven ctDNA-Tests, denen zusätzlich zur Standardchemotherapie Celecoxib gegeben worden war, hatten jedoch ein deutlich längeres krankheitsfreies Überleben im Vergleich zu denen, die nur die Standardchemotherapie erhalten hatten. Bei denen mit negativen ctDNA-Tests gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen denen, die Celecoxib beziehungsweise Placebo bekamen. „Basierend auf dieser Analyse sehen die Vorteile von Celecoxib mit Chemotherapie für Patienten mit Dickdarmkrebs im Frühstadium mit positiver ctDNA nach der ersten Stufe der Behandlung vielversprechend aus“, erklären die Wissenschaftler zusammenfassend.
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