Kooperationsprojekt mit dem DFB im Kampf gegen den plötzlichen Herztod

v.l.: Thomas Voigtländer, Pierre-Enric Steiger, Noemi Steiger und Bernd Neuendorf. (Foto: ©Yuliia Perekopaiko/DFB)

Die Deutsche Herzstiftung, die Björn-Steiger-Stiftung und der Deutsche Fußballbund (DFB) sind eine Kooperation eingegangen, um in Deutschland über das Thema plötzlicher Herztod aufzuklären. Den Auftakt bildet das DFB-Pokalfinale.

Alle acht Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch am plötzlichen Herztod. Viele Betroffene könnten überleben, wenn mehr Personen in den entscheidenden ersten Minuten mit der Reanimation beginnen – noch bevor Notarzt oder Rettungsdienst eintreffen. Um lebensrettende Fähigkeiten flächendeckend in der Gesellschaft zu verankern und Aufmerksamkeit für den plötzlichen Herztod zu schaffen, bündeln die Björn-Steiger-Stiftung, die Deutsche Herzstiftung und der DFB ihre Kräfte und Ressourcen. Ziel der gemeinsamen Initiative #Herzsicher ist es, die Reanimationsquote unter Laien zu steigern und so Leben zu retten.

Geplante Aktionen

Offizieller Auftakt des Kooperationsprojekts ist das DFB-Pokalfinale am 24. Mai. Mit der Strahlkraft des Fußballs wollen die drei Partner mehr Menschen erreichen und für das Thema sensibilisieren.

Der Deutschen Herzstiftung zufolge werden vor und während des Pokalfinales neben Branding-Maßnahmen wie Bandenwerbung auch Aktionsstände vor dem Stadion und auf dem Fan-Fest platziert. Die Aktion wird auch mit einem Banner bei der Eröffnung vertreten sein. Ferner wird es ein Mannschaftsfoto mit einem Herzsicher-Banner geben und die Schiedsrichter werden in Herzsicher-Trikots auflaufen. Zusätzlich dazu berichten Profi-Fußballer Robin Gosens und Ex-Profi Jonas Hector sowie weitere Expertinnen und Experten – beispielsweise der Ersthelfer von Christian Eriksen Dr. Jens Kleinefeld – und Betroffene im Rahmen der filmischen Doku-Serie „Das Herz des Fußballs“ über ihre Erfahrungen mit dem plötzlichen Herzstillstand. Die Ausstrahlung ist im Zeitraum rund um das DFB-Pokalfinale auf Sky geplant. Ein genauer Sendetermin wird noch bekannt gegeben.

„Gesundheit und insbesondere auch Herzsicherheit sind Themen, die für uns als Vertreter des Fußballs in Deutschland eine zentrale Rolle spielen. Es ist dem DFB ein wichtiges Anliegen, diesem Thema eine Plattform zu geben und so hoffentlich mehr Menschen über Herzsicherheit und Reanimation aufklären zu können“, erklärt DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

Mehr Wissen zum Thema Herzsicherheit und Reanimation ist nötig

Eine aktuelle Civey-Umfrage im Auftrag der Björn-Steiger-Stiftung zeigt, dass ein Viertel der Bevölkerung (27 Prozent) nicht erklären kann, welche Maßnahmen bei einem Herzstillstand notwendig sind. Auch werden die Sorge, durch Fehler Schaden anzurichten (72 Prozent), und mangelndes Wissen (69 Prozent) von den Befragten am häufigsten als hinderliche Gründe genannt, Reanimation zu leisten. Zwar wissen zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten, dass es der größte Fehler ist, keine Herzdruckmassage durchzuführen, dennoch ist die Laienreanimationsquoten hierzulande im europäischen Vergleich niedrig.

Die Mehrheit (60 Prozent) der Befragten ist nicht mental und fachlich vorbereitet, in einem Notfall Reanimationsmaßnahmen durchzuführen: 32 Prozent wüssten wie, wären aber überfordert; 15 Prozent sind mental bereit, haben aber nicht das Wissen, und 12 Prozent fühlen sich gar nicht in der Lage.

Neues Schulungsangebot soll mehr Menschen erreichen

Genau hier setzen die drei Kooperationspartner mit „Deutschland wird Herzsicher“ und ihrer Vision an: Mehr Menschen sollen den Betroffenen eines Herzstillstands im Notfall helfen können – sicher, schnell und ohne Angst.

„Um wirklich etwas zu bewegen und die breite Bevölkerung zur Reanimation zu befähigen, schaffen wir ein kostenfreies Schulungsangebot und vermitteln praxisnah die wichtigsten Schritte der Wiederbelebung“, sagt Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn-Steiger-Stiftung, über den Ansatz der Herzsicher-Initiative. Schulen, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen können sich auf herzsicher.de für die Schulungen anmelden.

Mit der neuen Plattform wird das bisher übliche Schulungsangebot grundlegend umgekehrt: Statt festgelegter Termine, nach denen sich Interessierte richten müssen, bestimmen nun die Teilnehmer selbst den Tag, die Uhrzeit und den Ort – und der Ausbilder kommt zu ihnen vor Ort. Die einzige Voraussetzung: Eine Schulungsgruppe muss aus mindestens acht Personen bestehen. Dadurch soll die Hemmschwelle für lebensrettende Schulungen weiter gesenkt werden.