Laparoskopische Antireflux-Chirurgie: Relativ hohe Rate behandlungsbedürftiger Rezidive23. Januar 2018 Foto: © Adiano/Fotolia In einer Studie mit 2655 Patienten, die sich einer primären laparoskopischen Antireflux-Chirurgie unterzogen, erlitten 17,7 % ein Refluxrezidiv, das entweder eine langfristige Medikation oder einen erneuten operativen Eingriff notwendig machte. Als Risikofaktoren für ein solches Rezidiv identifizierten die Studienautoren ein höheres Patientenalter, weibliches Geschlecht und Komorbiditäten. In Kohortenstudien, die hauptsächlich Patienten-Interviews basierten, sei bereits von hohen Rezidivraten nach einer Antireflux-Chirurgie berichtet worden, schreiben die Verfasser der aktuellen Arbeit und vermuten, dass dieser Umstand zu einem Rückgang solcher Eingriffe geführt habe. Bisher allerdings sei die Rezidivrate nach ensprechenden laparoskopischen Operationen noch nicht langfristig bei unselektierten Patienten untersucht worden. Die Arbeitsgruppe führte daher in Schweden für den Zeitraum 2005–2014 eine retrospektive bevölkerungsbasierte Studie durch. Eingeschlossen darin wurden auf der Basis eines Patientenregisters 2655 Personen. Ihre Daten wurden mit dem schwedischen Sterberegister und dem Register für Medikamentenverschreibungen verknüpft. Der Endpunkt der Untersuchung bildete ein Reflux-Rezidiv, definiert als Einnahme von Protonenpumpenhemmern oder Histamin-2-Rezeptor-Antagonisten über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten oder eine erneute Antireflux-Chirurgie. Die eingeschlossenen Patienten waren im Median 51 Jahre alt; 51 % von ihnen waren Männer. Sie wurden über einen Zeitraum von median 5,6 Jahre nachbeobachtet. Bei 470 Patienten (17,7 %) trat ein Reflux-Rezidiv auf, woraufhin 393 (83,6 %) langfristig entsprechende Medikamente erhielten und 77 (16,4 %) sich einem erneuten Eingriff unterzogen. Zu den Risikofaktoren für ein Rezidiv gehörten weibliches Geschlecht (Hazard Ratio [HR] 1,57; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,29–1,90; 286 von 1301 Frauen [22 %] vs. 184 von 1354 Männern [13,6 %] erlitten ein Rezidiv) und höheres Patientenalter (HR 1,41; 95 %-KI 1,10–1,81 für ein Alter ≥61 Jahren vs. ≤45 Jahre; Rezidive bei 156 von 715 vs. 133 von 989 Patienten). Auch Komorbiditäten stellten einen Risikofaktor dar (HR 1,36; 95 %-KI 1,13–1,65 für einen Charlson-Komorbiditäts-Index ≥1 vs. 0; Rezidive bei 180 von 804 vs. 290 von 1851 Patienten). Die Anzahl entsprechender Eingriffe im jeweiligen Krankenhaus war nicht mit dem Rezidiv-Risiko assoziiert (HR 1,09; 95 %-KI 0,77–1,53 für ein Volumen von ≤24 Eingriffen vs. ≥76 Eingriffen; Rezidive bei 38 von 266 Patienten [14,3 %] vs. 271 von 1526 Patienten [17,8 %]). „Die laparoskopische Antireflux-Chirurgie war mit einer relativ hohen Rate behandlungsbedürftiger Rezidive einer gastroösophagealen Refluxkrankheit assoziiert, die einen Teil der Vorteile einer solchen Operation wieder zunichtemachte”, fassen die Autoren zusammen.
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