Leberfibrose: Neue Strategie könnte die Entwicklung bremsen

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Offenbar stellt die Aktivierung des PPARβ/δ-AMPK-Signalweges eine wirksame Strategie dar, um die Entwicklung einer Leberfibrose zu verlangsamen.

Die Ergebnisse einer Studie unter der Leitung von Prof. Manuel Vázquez Carrera, Gruppenleiter am Diabetes and Associated Metabolic Diseases Networking Biomedical Research Centre (CIBERDEM) der Universität Barcelona (Spanien) zeigen Fortschritte im Verständnis und der Behandlung der Leberfibrose als schwerwiegende Komplikation einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD).

Bekanntermaßen stellt die MASLD ein globales Gesundheitsproblem dar: Es handelt sich um die häufigste chronische Lebererkrankung derzeit, von der 25 Prozent der Weltbevölkerung betroffen sind. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Erkrankung häufig zusammen mit Typ-2-Diabetes auftritt. Tatsächlich kann Typ-2-Diabetes das Voranschreiten einer MASLD beschleunigen, indem er sowohl hepatische als auch extrahepatische Probleme verschlimmert. Im Gegenzug erhöht das Vorhandensein von MASLD das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, und erschwert die Kontrolle des Glukosespiegels bei Menschen, die bereits an Diabetes leiden.

„In dieser Studie haben wir analysiert, wie die Aktivierung des Kernrezeptors PPARβ/δ die Entwicklung von Leberfibrose und die Aktivierung hepatischer Sternzellen, die hauptsächlich für die Fibrose in der Leber verantwortlich sind, als Reaktion auf den transformierenden Wachstumsfaktor β (TGF-β) – den Hauptstimulus, der die Fibrose fördert – beeinflusst“, erläutert Vázquez Carrera.

Eine wirksame Strategie zur Bekämpfung von Leberfibrose

Die Ergebnisse zeigen, dass ein PPARβ/δ-Agonist dabei hilft, Glukoseintoleranz und Insulinresistenz in peripheren Geweben zu verhindern. Darüber hinaus verhindert dieser Agonist die Ansammlung von Kollagen in der Leber und reduziert die Expression von Entzündungs- und Fibrose-assoziierten Genen bei Mäusen, die Leberfibrose-auslösendes Futter erhalten. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Aktivierung des PPARβ/δ-AMPK-Signalweges eine wirksame Strategie zur Verringerung der Entwicklung einer Leberfibrose sein könnte“, sagt Vázquez Carrera.

Die Studie ergab auch, dass die PPARβ/δ-Aktivierung die durch TGF-β induzierte Zellmigration in hepatischen Sternzellen hemmt, die ein wichtiger Indikator für die Zellaktivierung ist. Darüber hinaus beobachteten die Forschenden einen Rückgang der SMAD3-Proteinphosphorylierung und der Werte des zellulären Koaktivators p300 ‒ beides entscheidende Elemente der fibrosefördernden Signalgebung. „Diese Effekte sind auf die Aktivierung von AMPK und die Hemmung von ERG1/2 durch PPARβ/δ in hepatischen Sternzellen zurückzuführen“, sagt Vázquez Carrera.