Leitlinienempfehlungen zum Pankreaskarzinom: Mindestmengen bei Operationen14. Januar 2022 Foto: © Stockwerk-Fotodesign/stock.adobe.com Das Leitlinienprogramm Onkologie hat seine S3-Leitlinie zum exokrinen Pankreaskarzinom aktualisiert. Laut dem Robert Koch-Institut sind im Jahr 2018 insgesamt 9160 Frauen und 9860 Männer am Pankreaskarzinom erkrankt. Im selben Jahr verstarben wiederum 9143 Frauen und 9189 Männer. Die Zahl der Neuerkrankungen an Pankreaskarzinomen in Deutschland nimmt – im Gegensatz zu vielen anderen Tumorerkrankungen – Jahr für Jahr zu. Die überarbeitete Fassung der Leitlinie enthält unter anderem neue Empfehlungen zur Diagnostik, kurativen und palliativen Therapie des Bauchspeicheldrüsenkrebses sowie zu Mindestmengen bei operativen Eingriffen. Die S3-Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und unter Mitwirkung von 29 Fachgesellschaften und Organisationen. Ziel ist es, evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Therapie von Patientinnen und Patienten mit Pankreaskarzinom zu verbessern. Durch den alleinigen Einsatz von Chemo- und Strahlentherapie kann keine Heilung erzielt werden. Eine Operation ist bisher die einzige Therapieoption beim Pankreaskarzinom, die eine Aussicht auf Heilung bietet. Doch dieser chirurgische Eingriff ist hochkomplex und erfordert neben einem exzellenten Operateur auch ein in der Betreuung der Patient*innen nach der Operation sehr erfahrenes Team. „Studien zeigen, dass Patientinnen und Patienten, die an Kliniken oder Zentren mit höheren Fallzahlen operiert werden, eine bessere Prognose haben. Deshalb wird in der S3-Leitlinie erstmals eine Mindestfallzahl von 20 Pankreasresektionen pro Jahr für Krankenhäuser empfohlen“, sagt Prof. Thomas Seufferlein, Universitätsklinikum Ulm. Er ist Koordinator der S3-Leitlinie. In der Leitlinie wurden darüber hinaus die Empfehlungen zu genetischen Untersuchungen für Angehörige mit familiärem Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs, sowie die Therapiekonzepte für fortgeschrittene und metastasierte Tumoren aktualisiert.
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