Lokal fortgeschrittenes Nasopharynxkarzinom: Orale adjuvante Chemotherapie über sechs bis zwölf Monate reicht

Nasopharynxkarzinom. Bild: ©VectorMine – stock.adobe.com

Beim lokal fortgeschrittenen Nasopharynxkarzinom (LA-NPC) stellt die gleichzeitige Radiochemotherapie (CCRT) gefolgt von einer adjuvanten Chemotherapie (AC) das Standard­vorgehen dar. In einer aktuellen Studie untersuchten Hui Cheng vom Sun Yat-sen University Cancer Center in Guangzhou die optimale Dauer der oralen AC.

Ihren Ergebnissen zufolge beträgt sie mehr als 186 Tage (6 Monate), wobei eine Erhaltungs­therapie über mehr als zwölf Monate eventuell keinen zusätzlichen Nutzen bringt.

Einbezogen hatte das Team Patien­ten, deren Diagnose zwischen 04/2017 und 12/2020 gestellt worden war. Als primären Endpunkt hatten Cheng et al. das OS definiert. Um die Beziehung zwischen der Erhaltungstherapie mit der AC und dem Gesamtüberleben (OS) zu bewerten, nutzten die Autoren Restricted Cubic Splines (RCS) und die Kaplan-Meier-Methode. Die inverse Wahrscheinlichkeit der Behandlungsgewichtung (IPTW) wurde verwendet, um Störfaktoren zu berücksichtigen.

L-förmiger Zusammenhang zwischen adjuvanter Chemotherapie und Gesamtüberleben

Der Auswertung zufolge ergaben die RCS eine L-förmige Assoziation zwischen der Erhaltungstherapie mit oraler AC und dem OS. Nach zwölf Monaten war das Sterberisiko relativ flach. Patienten mit einer Dauer der oralen AC von mehr als 186 Tagen (definiert per RCS) hatten ein signifikant besseres OS (HR 0,23; 95 %-KI 0,10–0,55; pLog-Rank <0,001), bei einer höheren Rate des Drei-Jahres-OS (98,7 % [95 %-KI 96,8–100,0] vs. 88,3 % [95 %-KI 82,5–94,5]). Bei Patienten mit einem Epstein-Barr-Virus(EBV)-DNA-Spiegel vor der Behandlung von mehr als 4000 Kopien/ml sank das Mortalitätsrisiko nach 194 Tagen AC-Dauer auf 1. (sf)