Long-COVID wird bei kleinen Kindern oft nicht erkannt21. August 2025 Bei Kleinkindern kann Appetitlosigkeit auch auf Long-COVID hindeuten. (Foto: © Kristin Gründler – stock.adobe.com) Auch Säuglinge, Kleinkinder und Kinder im Vorschulalter zeigen Symptome von Long-COVID, aber laut einer Studie von Rutgers Health können die Symptome in diesem Alter von denen bei älteren Kindern und Jugendlichen abweichen und schwieriger zu erkennen sein. „Die COVID-Pandemie begann mit einem Mythos – dass Kinder von ihren negativen Auswirkungen verschont bleiben würden. Allerdings erkrankten viele Kinder an COVID, und nun haben wir es mit einer neuen chronischen Krankheit zu tun“, erklärte Lawrence Kleinman, Professor und stellvertretender Leiter der Abteilung für Pädiatrie an der Rutgers Robert Wood Johnson Medical School und Professor für globale öffentliche Gesundheit an der Rutgers School of Public Health. „Wir arbeiten intensiv daran, Long-COVID bei Kindern zu charakterisieren, und es wird von entscheidender Bedeutung sein, sicherzustellen, dass wir über ausreichende Ressourcen verfügen, um diese Kinder jetzt und in Zukunft zu unterstützen und zu versorgen.“ Erschwerte Diagnose durch abweichende Symptomatik Von den insgesamt 1011 Kindern, die Kleinman und Kollegen in ihre Studie einschlossen, waren 472 Säuglinge und Kleinkinder (2 Jahre oder jünger), 539 waren Kinder im Vorschulalter (3–5 Jahre). Insgesamt stuftem die Forschenden 101 (15%) der 677 Kinder mit einer früheren SARS-CoV-2-Infektion als wahrscheinlich von Long-COVID betroffen ein. Die Symptome dieser Kinder unterschieden sich jedoch von denen, die bei Kindern im Schulalter und Jugendlichen dokumentiert wurden. So litten Säuglinge und Kleinkinder mit Long-COVID häufiger unter Schlafstörungen, Unruhe, Appetitlosigkeit, verstopfter Nase und Husten, während Vorschulkinder häufiger Husten, Tagesmüdigkeit und Antriebslosigkeit zeigten. Nicht nur abweichende Symptome, sondern auch die Unfähigkeit jüngerer Kinder, ihre Beschwerden zu beschreiben, könne es erschweren, Long-COVID in dieser Altersgruppe zu erkennen, erklärten die Autoren. Aus diesen Gründen sei es wichtig, dass Kinderärzte und Hausärzte Long-COVID in Betracht ziehen, wenn Kinder die beschriebenen Symptome aufweisen. Long-COVID als langfristige Herausforderung „Diese Studie ist die größte systematische Untersuchung zu Long-COVID bei jüngeren Kindern in den Vereinigten Staaten“, erklärt Sunanda Gaur, Professorin für Pädiatrie und Direktorin der klinischen Forschungszentren für Erwachsene und Kinder am Robert Wood Johnson University Hospital. „Sie deutet darauf hin, dass es sich um eine Krankheit handelt, mit der Kinder, Familien, Kinderärzte sowie das Gesundheits- und Bildungssystem eine Generation lang zu kämpfen haben werden.“ (BIERMANN/ej)
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