Lymphknoten können Überleben bei Patienten mit Ösophaguskarzinom vorhersagen

Illustration: © Sebastian Kaulitzki/Adobe Stock

Forscher von der Graduate School of Medicine der Universität Osaka haben festgestellt, dass bei Patienten mit Speiseröhrenkrebs Lymphknoten zur Vorhersage von Rezidiven und des Überlebens eine größeren Nutzen haben als bisher verwendete Indikatoren.


In der neuen Studie konnten die Autoren zeigen, dass im Vergleich zu Primärtumoren, die häufig zur Beurteilung der Behandlungsergebnisse bei vielen Krebserkrankungen herangezogen werden, die Reaktion der Lymphknoten auf eine neoadjuvante Chemotherapie (NACT) für die Vorhersage von Rezidiven und des Patientenüberlebens beim Ösophaguskarzinom effektiver ist.

Zwar werden bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) und Endoskopie häufig zur Untersuchung von Primärtumoren bei Krebspatienten eingesetzt, doch sind sie bei der Messung von Primärtumoren in der Speiseröhre aufgrund ihrer Form nicht hilfreich. Daher ist es für Ärzte schwierig, das Risiko für Rezidive und das Überleben bei Patienten mit Ösophaguskarzinom abzuschätzen. Die Studienautoren versuchten, dieses Problem zu lösen, indem sie nach einem weiteren Indikator für das Outcome suchten.

„Die Häufigkeit von Lymphknotenmetastasen ist besonders bei fortgeschrittenem Speiseröhrenkrebs im Vergleich zu anderen gastrointestinalen Tumoren sehr hoch“, sagen die Hauptautoren Shinya Urakawa und Tomoki Makino. „Infolgedessen schlussfolgerten wir, dass das Ansprechen von Lymphknoten für die Vorhersage der chemotherapeutischen Wirksamkeit und der Patientenprognose nützlicher sein könnte als das Ansprechen von Primärtumoren. Dementsprechend wollten wir den klinischen Nutzen des Ansprechens von Lymphknoten auf eine NACT für die Vorhersage des Langzeitüberlebens bei bestimmen Patienten mit metastasiertem Ösophaguskarzinom bestimmen.“

Zu diesem Zweck beurteilten die Forscher mittels CT von Metastasen betroffene Lymphknoten vor und nach einer NACT bei Personen mit metastasiertem Ösophaguskarzinom. Sie ermittelten das chemotherapeutische Ansprechen, indem sie die jeweilige Größe der Primärtumoren und aller metastasierten Lymphknoten überwachten, die bestimmte Kriterien erfüllten.

Beurteilung des Ansprechens auf eine neoadjuvante Chemotherapie mittels Computertomographie. Die Fläche des Primärtumors wurde zweidimensional gemessen, basierend auf dem größten Durchmesser und der größten senkrechten Länge (A). Das Ansprechen der Lymphknoten wurde bewertet, indem die Nebenachsen aller positiven Lymphknoten gemessen wurden; die Summe wurde basierend auf RECIST-Kriterien (Response Evaluation Criteria in Solid Tumors) (B) berechnet. (Quelle: © Osaka University)

„CT-Scans, die vor und nach NACT durchgeführt worden waren, zeigten eine hohe Nichtübereinstimmung zwischen Primärtumoren und von Metastasen betroffenen Lymphknoten bezüglich des Ansprechens“, berichtet Yuichiro Doki, Letztautor der Studie. Tatsächlich stellten die Forscher fest, dass jeder Lymphknoten eine andere Reaktion zeigte, auch bei ein und demselben Patienten. Daher halten die Wissenschaftler es für hilfreich, alle von Metastasen betroffenen Lymphknoten zu berücksichtigen, um eine genaue Einschätzung des Ansprechens auf eine NACT zu erhalten.

„Das Ansprechen der Lymphknoten ermöglichte präzise Vorhersagen der Patientenprognose“, so Urakawa und Makino. Dieser Befund erleichtere nicht nur die Prognose der Outcomes, sondern könne auch zur Optimierung von Behandlungsstrategien beitragen und letztendlich das Überleben von Patienten mit metastasiertem Speiseröhrenkrebs verbessern.