MAFLD: Adressieren der Entzündung hilft möglicherweise nicht bei Minderung der Fibrose

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US-Forscher haben in einer aktuellen Studie neue Informationen dazu gesammelt, welche Rolle eine Entzündung bei der Minderung einer Leberfibrose im Zusammenhang mit einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten Fettlebererkrankung (MAFLD) spielt.

Während man lange Zeit dachte, dass eine Inflammation der Leber Voraussetzung für die Entwicklung einer Leberfibrose sei, deutet die neue Untersuchung darauf hin, dass eine Reduktion dieser Entzündung das Ausmaß einer Fibrose tatsächlich nicht beeinflusst. Dr. Tamer Sallam von der David Geffen School of Medicine an der University of California in Los Angeles (USA), korrespondierender Autor der Veröffentlichung, sagt: „Seit Jahrzehnten haben wir geglaubt, dass die Adressierung der Entzündung eine der wichtigsten Strategien zur Reduktion der MAFLD ist. Diese neue Studie aber deutet darauf hin, dass die Entzündung zwar ein wichtiger Faktor, aber nicht der Haupttreiber der Fibrose ist.“

Die Wissenschaftler betrachteten in ihrer Untersuchung insbesondere das Lipopolysaccharid-bindende Protein (LBP), das an der Immunantwort des Körpers beteiligt ist, und wie es bei Mäusen funktioniert. Die Ergebnisse zeigen, dass Mäuse ohne LBP in ihren Leberzellen einen geringeren Schweregrad von Leberentzündung aufwiesen sowie eine bessere Leberfunktion – aber keine Veränderung hinsichtlich einer Fibrose. Zusätzlich zu diesem Mausmodell bedienten sich die Wissenschaftler auch Genanalysen aus großen Human-Datensätzen und Proben menschlichen Gewebes von MAFLD-Patienten mit unterschiedlichen Stadien der Erkrankung. Ziel war es zu untersuchen, welche Konsequenzen ein Verlust von LBP-Funktion hat. Zusammengenommen zeigten die Analysen, dass LBP die Marker des Narbengewebes nicht veränderte.

Sallam erklärt, dass weiter erforscht werden müsse, wie LBP die Entzündung beeinflusst, und ob andere Faktoren eine stärkere Entzündungssenkung bieten und einen Einfluss auf die Minderung von Fibrose haben. „Die Last der Bildung von Narbengewebe zu reduzieren ist einer der heiligen Grale der Behandlung fortgeschrittener Lebererkrankungen“, sagt er. „Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass bestimmte Wege, die Entzündung zu adressieren, keine gute Option sind. Die Resultate zeigen vielmehr, dass stärker zielgerichtete Therapien, die sich gegen andere Pathways richten, uns helfen können, die Fibrose besser anzusprechen und die Outcomes der Patienten zu verbessern.“