MAFLD: Erhöhung der Inzidenz während der COVID-19-Pandemie resultiert aus veränderten Lebensgewohnheiten1. April 2022 Die Zahl der MAFLD-Fälle hat seit der Zeit vor der COVID-19-Pandemie zugenommen, wie japanische Forschende berichten. Dabei erwiesen sich nächtliche Mahlzeiten vor der Pandemie und ein erhöhter Alkoholkonsum während der Pandemie als Prädiktoren. (Abbildung: © Osaka City University) Laut einer neuen Studie aus Japan haben Veränderungen der Lebensgewohnheiten im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie auch auf die Lebergesundheit negativen Einfluss gehabt. In ihrer retrospektiven Studie werteten die Forschenden Gesundheitsdaten von 973 Personen aus, die zwischen 2018 und 2020 im Zentrum für Präventivmedizin der Universitätsklinik Osaka untersucht worden waren. Dabei stellten die Autoren fest, dass die Zahl der neuen Diagnosen der mit einer Stoffwechseldysfunktion assoziierten Fettlebererkrankung (MAFLD) von 22 vor der COVID-19-Pandemie auf 44 während der Pandemie zugenommen hatten. „Vor der Pandemie beobachteten wir, dass üblicherweise spät am Abend eingenommene Mahlzeiten oder ein Abendessen zwei Stunden vor dem Schlafengehen ein Lebensstilfaktor sind, der unabhängig die Entwicklung einer MAFLD vorhersagt“, berichtet Erstautor Hideki Fuji. „Die Analyse ergab jedoch einen höheren täglichen Alkoholkonsum als einen unabhängigen Prädiktor für die Erkrankung während der Pandemie.“ Vor der Pandemie Die Forscher analysierten die Lebensgewohnheiten – darunter Alkoholkonsum, Bewegung, Schlafdauer, Mahlzeiten pro Tag und nächtliche Mahlzeiten – derjenigen 22 Patienten, die zwischen Juli 2018 und Dezember 2019 eine MAFLD entwickelten. Mithilfe univariater und multivariater Analysen der Daten zur Kontrolle potenzieller Risikofaktoren wie zum Beispiel Alter und Geschlecht ermittelten die Wissenschaftler nur den Anteil sehr später Mahlzeiten als signifikant erhöht und als unabhängigen Prädiktor für die Entwicklung einer MAFLD. Während einer Pandemie Für den Zeitraum Dezember 2019 bis Dezember 2020 beobachteten die Forschenden bei den zusätzlichen 44 Patienten, die eine MAFLD entwickelten, einen Anstieg des Alkoholkonsums vor allem bei Personen im Alter unter 60 Jahren. „Dies stellt einen großen Teil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter dar“, betont Fujii, „was darauf hindeutet, dass diese Veränderung des Lebensstils im Zuge der Pandemie genauer überwacht und angegangen werden muss.“ Auch der Anteil der Raucher und derjenigen, die zwei statt drei Mahlzeiten pro Tag zu sich nahmen, war bei denjenigen, die während der Pandemie eine MAFLD entwickelten, höher. „Unsere Daten stammen von Personen, die nach einer im Jahr 2018 erfolgten Ultraschalluntersuchung des Abdomens bis 2020 für eine routinemäßige Nachsorgeuntersuchungen erneut vorstellig wurden“, berichtet Fujii. Zwar deutet dies laut den Forschenden darauf hin, dass die meisten in die Studie aufgenommenen Personen gesund genug waren, um weiterhin ihrer Arbeit nachzugehen, und außerdem gesundheitsbewusst genug, um sich freiwillig Gesundheitschecks zu unterziehen. Aber: „Wir waren neugierig auf die Auswirkungen von COVID-19 und den Einfluss der damit verbundenen ‚neuen normalen‘ Lebensstile auf die MAFLD-Inzidenz“, sagt Fujii fort. Da die Pandemie immer noch andauert, werden diese Ergebnisse laut den Wissenschaftlern für die Lebensstilberatung von Patienten immer relevanter werden, wenn es darum geht, der Zunahme von MAFLD-Fällen entgegenzutreten.
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