MASLD steht mit erhöhtem Mortalitätsrisiko aufgrund verschiedener Erkrankungen in Zusammenhang

Fettleber (Abbildung: © Sebastian Kaulitzki/stock.adobe.com)

Eine umfassende Untersuchung von Forschenden des Karolinska Institutet (Schweden) zeigt, dass Patienten mit einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) eine Mortalitätsrate aufweisen, die fast doppelt so hoch ist wie die der Allgemeinbevölkerung.

Wie die Autoren der neuen Studie im „Journal of Hepatology“ berichten, ist bei MASLD-Patienten nicht nur die Wahrscheinlichkeit für einen Tod aufgrund einer Lebererkrankung erhöht, sondern auch die dafür, an einer anderen häufigen Erkrankung – Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankung – zu versterben. Für Schweden schätzt man, dass etwa eine von fünf Personen an einer MASLD leidet. Weltweit könnte dies sogar auf eine von vier Personen zutreffen. „Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie an einer Fettleber erkrankt sind, weil diese in den frühen Stadien nur selten Symptome verursacht“, erklärt Prof. Axel Wester vom Karolinska University Hospital. „Unsere Untersuchung zeigt, dass Menschen mit einer MASLD-Diagnose ein erhöhtes Risiko dafür besitzen, an einer von vielen verschiedenen Krankheiten zu versterben – nicht nur an einer Lebererkrankung.“

Die Forschenden hatten alle Personen in Schweden identifiziert, bei denen in den Jahren 2002 bis 2020 eine MASLD festgestellt worden war – insgesamt mehr als 13.000 Personen. Die Wissenschaftler analysierten auf dieser Grundlage das Mortalitätsrisiko aufgrund verschiedener Ursachen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Dabei stellten sie fest, dass die Sterberate insgesamt unter MASLD-Patienten fast doppelt so hoch war. Die Wahrscheinlichkeit war für fast alle untersuchten Todesursachen erhöht – insbesondere aber für die Mortalität aufgrund von Lebererkrankungen (27-mal höher) sowie für Leberkrebs (35-mal höher). Die häufigsten Todesursachen bei MASLD-Patienten allerdings waren kardiovaskuläre Erkrankungen (54-mal höhere Mortalität) und Krebserkrankungen, die nicht die Leber betrafen (47-mal höhere Mortalität).

Ganzheitlicher Ansatz

Menschen mit MASLD besaßen außerdem ein höheres Risiko für Tod in Verbindung mit Infektionen sowie gastoenterologischen, endokrinologischen und pneumologischen Erkrankungen oder nichtkörperlichen Ursachen. Seelische Erkrankungen erhöhten das Mortalitätsrisiko bei MASLD nicht, wie die Untersuchungen ergaben. „Es ist wichtig, dass wir uns nicht ausschließlich auf die Leber konzentrieren, wenn wir Patienten mit einer Fettlebererkrankung behandeln“, unterstreicht Prof. Hannes Hagström, ebenfalls vom Karolinska University Hospital. „Ein ganzheitlicher Ansatz und ein frühes Eingreifen durch Vertreter unterschiedlicher medizinischer Spezialisierungen kann entscheidend sein, wenn man die Prognose dieser Patienten verbessern möchte.“