MASLD: Studie benennt die für das Mortalitätsrisiko wichtigsten kardiometabolischen Faktoren

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Drei von fünf kardiometabolischen Risikofaktoren, die mit einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) in Zusammenhang stehen, sind mit dem höchsten Mortalitätsrisiko bei betroffenen Patienten verbunden: Hypertonie, Prädiabetes beziehungsweise Typ-2-Diabetes und ein niedrigerer HDL-Cholesterin-Spiegel.

Liegen diese Faktoren vor, erhöht sich das Sterberisiko einer aktuellen Studie zufolge um 40 Prozent beziehungsweise 25 Prozent und 15 Prozent.

Eine MASLD steht mit einem oder mehreren von fünf kardiometabolischen Risikofaktoren in Zusammenhang: Adipositas, Typ-2-Diabetes, Hypertonie, Hyperglykämie und ein niedriger HDL-Cholesterin-Spiegel. Bislang, so erklären die Autoren der neuen Untersuchung, gebe es nur wenige Untersuchungen dazu, ob bestimmte kardiometabolische Risikofaktoren bei MASLD stärker mit der Mortalität assoziiert sind als andere.

Hinweis auf die wichtigsten Faktoren für bestmögliche Versorgung

Die nun von Wissenschaftlern der University of Southern California (USA) in „Clinical Gastroenterology and Hepatology“ vorgestellten Ergebnisse erwiesen sich als unabhängig von der Anzahl oder Kombination der kardiometabolischen Risikofaktoren in der untersuchten Patientenpopulation. Sie blieben laut den Angaben der Forschenden außerdem unabhängig von Geschlecht und Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe stabil.

Studienautorin Norah A. Terrault (Foto: © Ricardo Carrasco III)

„Die MASLD ist eine komplizierte Erkrankung, und diese Studie wirft ein neues Licht darauf, worauf Ärzte ihre Bemühungen bei der Behandlung von Patienten konzentrieren sollten“, erklärt Dr. Norah A. Terrault, Hepatologin an der Keck Medicine und Seniorautorin der Studie. „Wenn wir wissen, welche Aspekte von MASLD zu schlechteren Outcomes führen können, sind wir in der Lage, Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten.“

Hypertonie oder Diabetes: Was ist das größere Problem?

Besonders überrascht waren die Forscher von der Entdeckung, dass Hypertonie mit einem höheren Mortalitätsrisiko verbunden ist als Diabetes, wie Dr. Matthew Dukewich von USC und Hauptautor der Studie berichtet. „Bisher galt Diabetes als das dringlichste Gesundheitsproblem bei MASLD-Patienten.“ Der Mediziner spricht daher von einer „Schlüssel-Erkenntnis“.

Die Studie ergab außerdem, dass Adipositas als häufigster kardiometabolischer Risikofaktor für die Entwicklung einer MASLD das Sterberisiko je nach Body-Mass-Index (BMI) des Patienten erheblich erhöhen kann: Je höher der BMI, desto stärker ist der Zusammenhang mit dem Mortalitätsrisiko.

Darüber hinaus leiste die Studie einen weiteren Beitrag zu der wachsenden Zahl von Forschungsergebnissen, die zeigen, dass Patienten mit mehreren kardiometabolischen Risikofaktoren schlechtere Prognosen haben. Die Untersuchung ergab, dass das Mortalitätsrisiko bei MASLD-Patienten mit jedem zusätzlichen kardiometabolischen Risikofaktor um 15 Prozent steigt.

Auswertung von NHANES-Daten, 1988–2018

Die Forscher hatten für ihre Untersuchung auf Daten des National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) zurückgegriffen, im Rahmen dessen in den Jahren 1988 bis 2018 Gesundheitsinformationen zu US-amerikanischen Kindern und Erwachsenen gesammelt waren. Von 134.515 Teilnehmern im Alter ab 20 Jahren wurden rund 21.000 Patienten als an MASLD erkrankt eingestuft.

In Zukunft möchten die Forschenden weitere Untersuchungen durchführen, in deren Mittelpunkt dann der genetische Hintergrund, Ernährungsgewohnheiten und Alkoholkonsum im Zusammenhang mit MASLD-Outcomes stehen sollen. Davon erhoffen sich die Wissenschaftler exaktere und umfassendere Risikoprofile. „Je mehr wir über die Ursachen der Krankheit wissen, desto besser können wir diejenigen Patienten identifizieren, die am dringendsten Interventionen benötigen, und unsere Ressourcen so priorisieren, dass wir bessere Ergebnisse erzielen”, unterstreicht Terrault.

(ac/BIERMANN)