Menopause in jüngerem Alter erhöht Risiko für steatotische Lebererkrankungen und Stoffwechselstörungen12. Mai 2025 Foto: © sosiukin/stock.adobe.com Frauen, die vor dem 50. Lebensjahr ihre Menopause haben – und insbesondere, bevor sie 45 Jahre alt sind – entwickeln mit höherer Wahrscheinlichkeit Fettlebererkrankungen und die damit verbundenen metabolischen Risikofaktoren innerhalb eines Jahres nach Auftreten der Menopause. Zu dieser Erkenntnis sind Forschende gekommen, die ihre Ergebnisse beim ersten gemeinsamen Kongress der European Society of Paediatric Endocrinology (ESPE) und der European Society of Endocrinology (ESE) vorgestellt haben, der vom 10. bis 13. Mai dieses Jahres in Kopenhagen (Dänemark) stattgefunden hat. Laut den Autoren ist die präsentierte Studie die bisher größte, in der dieser Zusammenhang über einen Zeitraum von fünf Jahren untersucht wurde. Sie lässt darauf schließen, dass das Alter beim natürlichen Auftreten der Menopause Teil der Beurteilung des kardiometabolischen Risikos von Frauen sein sollte. Bei den meisten Frauen kommt es im Rahmen des biologischen Alterungsprozesses im Alter zwischen 45 und 55 Jahren zur Menopause. Danach besitzen Frauen ein höheres Risiko für langfristige Gesundheitsprobleme wie eine mit Stoffwechseldysfunktion assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD). Während das MASLD-Risiko rund um das Durchschnittsalter für die Menopause steil ansteigt, ist der genaue Zusammenhang zwischen dem Alter bei Auftreten der Menopuase und der MASLD unklar. Untersuchung in drei Menopausealter-Gruppen Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler vom Hadassah Medical Center und der Hebrew University of Jerusalem (beide Israel) 89.474 Frauen und teilten diese zunächst entsprechend ihres Alters zum Zeitpunkt der Menopause in Gruppen ein: 40 bis 44 Jahre, 45 bis 49 Jahre sowie älter als 50 Jahre. Die Forschenden stellten fest, dass Frauen, die im Alter zwischen 40 und 45 Jahren ihre Menopause hatten (also früh), ein um 46 Prozent höheres Risiko für die Entwicklung einer steatotischen Lebererkrankung innerhalb eines Jahres nach Auftreten der Menopause besaßen. Außerdem war eine frühe Menopause mit einer um elf Prozent höheren Wahrscheinlichkeit für Prädiabetes und Adipositas verbunden sowie mit einem um 14 Prozent gesteigerten Risiko für Hypertonie und einem um 13 Prozent höheren Risiko für Dyslipidämie. Ebenso wurde bei Frauen mit im Alter von 45 bis 49 auftretender Menopause (früh-normal) ein um 30 Prozent höheres Risiko für eine Fettlebererkrankung und eine um 16 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für einen Prädiabetes beobachtet als bei Frauen, die in diesem Alter die Menopause noch nicht erreicht hatten. Ältere Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen dem Menopausezeitpunkt und einer MASLD waren nicht eindeutig ausgefallen. „Frühere Studien zu diesem Zusammenhang erbrachten widersprüchliche Ergebnisse, waren aber aufgrund einer nur begrenzten Anzahl von Untersuchten und kurzen Nachbeobachtungszeiträumen nur eingeschränkt aussagekräftig“, erklärt Hauptautor Dr. Joshua Stokar. „Unsere Untersuchung ist die größte ihrer Art mit einem Follow-up von fünf Jahren und stützt die Hypothese, dass Frauen in der Perimenopause vor kardiometabolischen Erkrankungen relativ geschützt sind“, ergänzt Stokar. „Wir sind der Ansicht, dass unsere Forschungsergebnisse es rechtfertigen, ein jüngeres Menopausealter – insbesondere vor dem 45. Lebensjahr – als Risikofaktor für eine MASLD in Betracht zu ziehen.“ Als Nächstes planen die Forschenden, die Auswirkungen einer Hormonersatztherapie bei Frauen zum Zeitpunkt der Menopause und bei solchen, die diese bereits hinter sich haben, zu untersuchen. „Basierend auf unseren Forschungsergebnissen, die zeigen, dass Frauen mit einer früheren Menopause ein höheres MASLD-Risiko besitzen, glauben wir, dass eine klinische Studie gerechtfertigt ist, in der untersucht wird, ob eine Hormonersatztherapie dieses Risiko in dieser Population abschwächen kann“, sagt Stokar und ergänzt: „Vor dem Hintergrund der immer ältere werdenden Bevölkerung und der zunehmenden Prävalenz von Adipositas und metabolischen Risikofaktoren, könnte eine solche Intervention die Last der kardiometabolischen Morbidität bei postmenopausalen Frauen senken.“
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