Metastasierter Kolorektalkrebs: Kaffeekonsum ist mit besserem Überleben assoziiert21. September 2020 Foto: © contrastwerkstatt/Adobe Stock In einer großen Gruppe von Patienten mit einem metastasierten Kolorektalkarzinom hat sich gezeigt, dass der Konsum einiger Tassen Kaffee pro Tag sowohl mit einem längeren Überleben assoziiert war als auch mit einem geringeren Risiko für einen Krankheitsprogress. Das berichten US-amerikanische Wissenschaftler in einer neuen Studie. Ihre Ergebnisse, die auf Daten einer großen Beobachtungsstudie basieren, stimmen mit denen früherer Untersuchungen überein, die einen Zusammenhang zwischen regelmäßigem Kaffeegenuss und besseren Outcomes bei Patienten mit nicht metastasiertem Kolorektalkrebs zeigten. Die Forscher stellten fest, dass unter den 1171 Patienten, die wegen eines metastasierten Kolorektalkarzinoms behandelt wurden, diejenigen die täglich zwei oder drei Tassen Kaffee tranken, mit höherer Wahrscheinlichkeit ein verlängertes Gesamtüberleben hatten, als jene, die keine Kaffee konsumierten. Bei den Kaffeetrinkern verging zudem mehr Zeit bis zu einem Krankheitsprogress. Patienten, die größere Mengen an Kaffee zu sich nahmen – mehr als vier Tassen täglich – profitierten bei diesen Maßen sogar noch mehr. Der Nutzen war sowohl bei koffeiniertem als auch bei entkoffeiniertem Kaffee. Diese Ergebnisse ermöglichten es den Wissenschaftlern zwar, einen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und einem geringeren Risiko für einen Krankheitsprogress und Tod herzustellen, nicht jedoch eine ursächliche Assoziation. Die Studie liefere somit keine ausreichende Grundlage, um zum jetzigen Zeitpunkt Patienten mit einem fortgeschrittenen beziehungsweise metastasierten Kolorektalkarzinom zu täglichem Kaffeekonsum oder eine Erhöhung desselben zu raten, schränken die Forscher ein. „Es ist bekannt, dass verschiedene Substanzen in Kaffee antioxidative, antientzündliche und andere Eigenschaften besitzen, die wirksam gegen eine Krebserkrankung sein können“, erklärt Chen Yuan vom Dana-Faber Cancer Institute (USA), einer der Studienautoren. „In epidemiologischen Studien wurde festgestellt, dass ein höherer Kaffeekonsum bei Patienten mit einem Kolonkarzinom des Stadiums 3 mit einem besseren Überleben assoziiert war. Der Zusammenhang zwischen Kaffee und dem Überleben von Patienten mit metastasierten Formen der Erkrankung war aber nicht bekannt.“ Für die neue Studie wurden Daten der Alliance/SWOG-80405-Sutdie verwendet – einer klinischen Phase-III-Studie, in der die Ergänzung einer Standard-Chemotherapie um die Wirkstoffe Cetuximab und/oder Bevacizumab bei Patienten mit therapienaivem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Kolorektalkrebs untersucht wurde. Im Rahmen dieser Studie machten die Teilnehmer zu Beginn der Untersuchungen auf einem Fragebogen Angaben zu ihrer Ernährung, einschließlich ihres Kaffeekonsums. Die Wissenschaftler korrelierten dann diese Daten mit dem Verlauf der Erkrankung nach der Behandlung. Die Forscher beobachteten, dass Probanden, die täglich zwei oder drei Tassen Kaffee tranken, im Vergleich zu jenen, die auf Kaffee verzichteten, ein geringeres Risiko für Tod und einen Krankheitsprogress besaßen. Patienten, die eine größere Menge konsumierten, profitierten in dieser Hinsicht sogar noch mehr. „Es ist zwar noch zu früh, als potenzielle Behandlung für Kolorektalkrebs zu einem Konsum größerer Mengen von Kaffee zu raten, doch unterstützt unsere Untersuchung die Annahme, dass Kaffee nicht schädlich und möglicherweise sogar hilfreich ist“, erklärt Kimmie Ng, ebenfalls vom Dana-Faber Cancer Institute und Seniorautorin der Studie. „Diese Studie bestätigt die große Menge wissenschaftlicher Literatur, die die Bedeutung von Ernährung und anderer modifizierbarer Faktoren in der Behandlung von Patienten mit Kolorektalkrebs stützt“, ergänzt Ng. „Es muss weiter geforscht werden, um zu ermitteln, ob es tatsächlich einen kausalen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und besseren Outcomes bei Patienten mit Kolorektalkrebs gibt – und welche Substanzen im Kaffee für diesen Nutzen verantwortlich sind.“
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