MICROSTAR: Vier neue Nachwuchsgruppen am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung18. Juli 2024 Ein Teil des Projektes wird sich Aspekten des Darmmikrobioms widmen. (Abbildung: © ArtemisDiana/stock.adobe.com) Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig nehmen zum Spätsommer und Herbst 2024 vier Nachwuchswissenschaftler ihre Arbeit auf, um Resilienzmechanismen von Mikroben und Menschen zu erforschen. Im Rahmen des Projektes MICROSTAR (Microbial Stargazing) wurden Lina Herhaus, Martin Jahn, Milan Gerovac und Natalia Torow rekrutiert. Ihre Forschungsgruppen werden über zunächst fünf Jahre hochaktuelle Fragestellungen zur Signalübertragung bei Infektionen, zum Darmmikrobiom, zu Bakteriophagen und zur Entstehung der Immunität untersuchen.Die Fähigkeit auf Veränderungen zu reagieren, in bestehenden Lebensräumen zu überleben und neue zu besiedeln, ist eine Voraussetzung, um sich im Laufe der Evolution durchzusetzen. Diese Grundlagen der Resilienz und Anpassungsfähigkeit, insbesondere von Mikroorganismen, stehen im Zentrum des HZI-Projekts MICROSTAR. Die Forschenden wollen die Prinzipien entschlüsseln und zum Nutzen von Mensch und Natur einsetzen.Dr. Lina Herhaus, zuvor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main tätig, wird die Leitung der Nachwuchsgruppe „Zelluläre Immunsignale“ übernehmen. Ihre Forschung befasst sich mit dem Zusammenspiel von Signalübertragung, Autophagie und Infektion. Dr. Martin Jahn wird mit seiner Nachwuchsgruppe „Bakterielle Infektionsökologie“ neue Werkzeuge entwickeln, um das Darmmikrobiom bei Gesundheit und Krankheit besser zu verstehen. Er forschte zuletzt an der University of Oxford (Großbritannien). Die Nachwuchsgruppe „Komplexe in Phageninfizierten Zellen“ von Dr. Milan Gerovac untersucht die Biologie von Jumbo-Phagen und entwickelt daraus medizinisch relevante Instrumente. Seit 2020 forschte er am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI), einem Standort des HZI in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Dr. Natalia Torow schließlich wurde von der Uniklinik RWTH Aachen an das HZI rekrutiert. Ihre Nachwuchsgruppe „Frühkindliche Immunität“ erforscht die neonatale Immunität im Darm und wie sich diese auf Impfungen und Infektionen von Neugeborenen auswirkt.Zusätzlich zur Nachwuchsgruppenleitung am HZI sind Juniorprofessuren (W1) an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Technischen Universität Braunschweig angestrebt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden ihre Forschungsgruppen am Science Campus Braunschweig-Süd aufbauen.Aktuell rekrutiert das HZI zudem über das Projekt HUMAN (Human Microbe Alliance for Universal Health) weitere Nachwuchsgruppenleitungen, um das menschliche Ökosystem zu erforschen. Die Ausschreibung richtet sich an Forschende in den Bereichen der Grundlagenforschung und transformative Technologien sowie Clinician Scientists. „Unser Ziel ist es, aufstrebenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein Umfeld zu schaffen, in dem sie ihr volles Potenzial entfalten und zu bahnbrechenden Entdeckungen in ihrem jeweiligen Fachgebiet beitragen können“, sagt Penninger.Mit dem Projekt MICROSTAR (Microbial Stargazing) will das HZI laut eigenen Angaben „von der mikrobiellen Welt lernen und die Grundlagen ihrer Resilienz und Anpassungsfähigkeit entschlüsseln, um diese Prinzipien zum Nutzen von Mensch und Natur einzusetzen“. MICROSTAR wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 30 Millionen Euro gefördert und beinhaltet neben den neuen Nachwuchsgruppen weitere Maßnahmen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
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