Mikroplastik im Stuhl: Bei Personen mit CED in höheren Konzentrationen zu finden7. Januar 2022 Foto: © gradt/stock.adobe.com Überall in der Umwelt sowie in Lebensmitteln ist Mikroplastik zu finden. Jüngsten Schätzungen zufolge nehmen Menschen jedes Jahr Zehntausende dieser Partikel auf – mit noch ungeklärten gesundheitlichen Folgen. Eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus China hat nun herausgefunden, dass bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) mehr Mikroplastik (Partikel mit einer Länge von höchstens 5 mm) im Stuhl nachweisbar ist als bei gesunden Kontrollpersonen. Dieser Umstand deutet nach Auffassung der Forschenden darauf hin, dass die winzigen Kunststoff-Fragmente mit dem Krankheitsprozess in Verbindung stehen könnten. Die Prävalenz von CED nimmt weltweit zu. Sie können auch durch die Ernährung und Umweltfaktoren ausgelöst oder verschlimmert werden. In Tiermodellen ist nachgewiesen worden, dass Mikroplastik Darmentzündungen, Störungen des Darmmikrobioms und andere Probleme verursachen kann. Daher fragten sich die Forschenden, ob es auch bei CED eine Rolle spielt. Als ersten Schritt verglichen die Forschenden daher die Mikroplastikkonzentrationen im Stuhl gesunder Probandinnen und Probanden sowie von Menschen mit unterschiedlichen Schweregraden einer CED. Das Team untersuchte Stuhlproben von 50 gesunden Personen und 52 CED-Patientinnen und -Patienten aus verschiedenen Regionen Chinas. Die Analyse der ergab, dass der Stuhl von CED-Patientinnen und -Patienten etwa 1,5-mal mehr Mikroplastikpartikel pro Gramm enthielt als der Stuhl der gesunden Kontrollpersonen. Das Mikroplastik hatte in beiden Gruppen ähnliche Formen (hauptsächlich flache Fragmente und Fasern), jedoch waren im Stuhl von CED-Patientinnen und -Patienten mehr kleine (<50 μm) Partikel zu finden. Die beiden häufigsten Kunststoffarten in beiden Untersuchungsgruppen waren Polyethylenterephthalat (PET; wird in Flaschen und Lebensmittelbehältern verwendet) und Polyamid (PA; kommt in Lebensmittelverpackungen und Textilien vor). Personen mit schwereren CED-Symptomen hatten tendenziell mehr Mikroplastik im Stuhl. Anhand eines Fragebogens fanden die Studienautorinnen und -autoren heraus, dass Menschen in beiden Gruppen, die Wasser aus Flaschen tranken, Essen zum Mitnehmen konsumierten und häufig Stäuben ausgesetzt waren, mehr Mikroplastik im Stuhl aufwiesen. Diese Ergebnisse deuten den Forschenden zufolge darauf hin, dass Menschen mit CED möglicherweise mehr Mikroplastik in ihrem Magen-Darm-Trakt ausgesetzt sind. Es sei jedoch noch unklar, ob diese Exposition CED verursachen oder dazu beitragen könnte oder ob Menschen mit CED aufgrund ihrer Erkrankung mehr Mikroplastik im Stuhl ansammeln, erklären die Forschenden.
Mehr erfahren zu: "Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko" Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko In einer neuen Studie haben Wissenschaftler untersucht, wie körperliche Aktivität und die Qualität der Ernährung mit unterschiedlichen Leveln und Mustern des Alkoholkonsums interagieren – mit dem Ergebnis, dass gesundes Essen […]
Mehr erfahren zu: "Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei" Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei US-Forschende haben herausgefunden, dass der Schlüssel für den Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) in einem Enzym liegt, das am Recycling unerwünschter Proteine beteiligt ist.
Mehr erfahren zu: "Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen" Weiterlesen nach Anmeldung Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University (USA) hat herausgefunden, dass sequenzierte Tumorproben deutlich weniger mikrobielles Erbgut aufweisen, das tatsächlich mit einer bestimmten Krebsart assoziiert ist, als bisher angenommen. Bisherige Ergebnisse […]