Mobiles Monitoring: Forschungsverbund REMIT entwickelt Post-COVID-App für Patienten, Praxen, Kliniken29. Januar 2025 Mit einer App will ein vom Uniklinikum Jena geleiteter Forschungsverbund die Diagnostik und Therapieplanung von Post-COVID verbessern. (Foto: © Universitätsklinikum Jena) Unter Leitung des Universitätsklinikums Jena entwickelt ein Forschungsverbund eine mobile Anwendung, die Beschwerden und Befinden von Post-COVID-Betroffenen erfasst. Die App soll diese Daten an die behandelnden Praxen und Kliniken übermitteln, wo sie die Diagnostik und Therapie unterstützen, und personalisierte Rückmeldung geben. Das jetzt gestartetes Forschungsvorhaben will Smartphones und tragbare Fitnesstracker für eine präzisere Diagnostik und individuellere Betreuung der der Patienten nutzen. „Wir wollen eine mobile Anwendung entwickeln, die zuverlässige Daten zu physiologischen, verhaltensbezogenen und subjektiven Beschwerden erheben und den behandelnden Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung stellen kann“, nennt Prof. Nils Opel vom Universitätsklinikum Jena das Ziel des von ihm koordinierten Forschungsverbundes. An den Post-COVID-Zentren der beteiligten Unikliniken und über die digitale Studienplattform DigiHero laden die Forschenden Betroffene zur Teilnahme ein. Aus ihren Daten zum Beispiel zur Herz-Kreislauf-Funktion, zu Schlaf, Bewegungsverhalten und den selbstberichteten Beschwerden will das Forschungsteam Kriterien identifizieren, die charakteristisch sind für Post-COVID und die Diagnose unterstützen können. Mithilfe maschineller Lernalgorithmen sollen zudem Modelle für die Differenzialdiagnose und Vorhersage von Krankheitsverläufen entstehen. Die App übermittelt diese aufbereiteten Daten sicher und datenschutzkonform an die IT-Systeme der behandelnden Ärzte für eine gezielte Diagnose oder die Therapiekontrolle, zum Beispiel auch in Videosprechstunden. App lernt mit der Nutzung Die mitlernende Post-COVID-App soll den Nutzern auch personalisierte Rückmeldungen zum Befinden geben und individuell darauf abgestimmte Hinweise und Vorschläge für gesundheitsförderliche Verhaltensweisen wie Atem- und Achtsamkeitsübungen. In einer Studie wollen die Forschenden die Wirksamkeit der mittels App übermittelten Rückmeldungen und Empfehlungen testen. Opel erläutert: „Wir beziehen Patientenvertretungen, Arztpraxen und Kliniken mit ein, weil die App lebensnah und tauglich für die Routineversorgung in der medizinischen Praxis sein muss. Das mobile Monitoring per App sehen wir als eine Möglichkeit, die aktuelle Versorgungssituation bei Post-COVID zu verbessern.“ Der Forschungsverbund REMIT (Remote Monitoring und Intervention für eine optimierte Versorgung des Post- und Long-COVID-Syndroms) wird im Rahmen der Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 vom Bundesministerium für Gesundheit mit über drei Millionen Euro für die Dauer von vier Jahren gefördert. Beteiligt sind neben dem Universitätsklinikum Jena (Projektleitung) auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Karlsruher Institut für Technologie, das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim, die FIMO Health GmbH in Bonn, die mHealth Pioneers GmbH in Berlin und das Universität Münster.
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