Förderung für Projekt zu MRT-gesteuertem fokussiertem Ultraschall bei Parkinson24. Dezember 2025 Pit Horst, Geschäftsführer der Förderstiftung des UKSH und des UKSH Freunde- und Fördervereins, PD Dr. Steffen Paschen, Oberarzt der Klinik für Neurologie, Dr. Bea Drucks, Assistenzärztin der Klinik für Neurochirurgie, Prof. Jens Scholz, CEO des UKSH, Prof. Daniela Berg, Direktorin der Klinik für Neurologie, Prof. Günther Deuschl, Seniorprofessor Neurologie, Dr. Isabel Lübbing, Oberärztin, Leiterin der Interdisziplinären Notaufnahme Neurochirurgie, Prof. Olav Jansen, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Juliana Naumann, Assistenzärztin der Klinik für Neurologie (v. l.) (Bild: © Fabian Frühling) Neues System für MRT-gesteuerten fokussierten Ultraschall am UKSH – gefördert mit einer Million Euro durch die Förderstiftung des UKSH und den UKSH Freunde- und Förderverein. Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, ermöglicht ein neues hochmodernes MRT-gesteuertes fokussiertes Ultraschallsystem eine noch bessere Versorgung von Patienten mit Bewegungsstörungen. Der UKSH Freunde- und Förderverein und die Förderstiftung des UKSH haben zum Erwerb dieser neuen Technologie mit rund einer Million Euro wesentlich beigetragen. Der MRT-gesteuerte fokussierte Ultraschall ist ein Behandlungsverfahren, bei dem gebündelte Schallwellen gezielt eine kleine thermische Läsion im Gehirn erzeugen, ganz ohne Schnitt und Narkose. Das Verfahren kommt insbesondere bei einer Ausprägung der Parkinson-Krankheit zum Einsatz, bei der Zittern das vorherrschende Symptom ist, sowie bei essentiellem Tremor – einem von Betroffenen nicht kontrollierbaren Zittern ohne erkennbare neurologische Grunderkrankung. „Durch den Einsatz dieser weltweit neuesten Technologie wird unsere Spitzenmedizin am UKSH maßgeblich gestärkt. Patienten mit Bewegungsstörungen in Schleswig-Holstein und über die Landesgrenzen hinweg profitieren von dieser innovativen Behandlungstechnologie. Wir sind sehr dankbar, dass ihr Erwerb durch großzügiges gesellschaftliches Engagement möglich gemacht wurde“, sagt Prof. Jens Scholz, CEO des UKSH und des UKSH Freunde- und Fördervereins. Medizinische Verbesserungen Mit dem neuen MRT-gesteuerten fokussierten Ultraschall der Generation „Prime“ ergeben sich zahlreiche medizinische Verbesserungen. Aufgrund der Integration bildgebender Verfahren, die Nervenbahnen im Gehirn sichtbar machen, wird die Behandlungsplanung deutlich präziser, da das Zielgebiet nun noch exakter visualisiert werden kann. Durch die bessere Zielsteuerung lassen sich mögliche Komplikationen weiter reduzieren. „Mit der neuen Technologie können künftig auch Patienten mit höherem Nebenwirkungsrisiko sicherer behandelt und das Erkrankungsspektrum erweitert werden“, sagt PD Dr. Steffen Paschen, Oberarzt der Klinik für Neurologie, Campus Kiel. Das Verfahren, das tremorauslösende Nervenzellen verödet, kann das Zittern in der Regel um 70 bis 80 Prozent reduzieren und die Lebensqualität erheblich verbessern. Neben der etablierten Tiefen Hirnstimulation stellt der MRgFUS eine schonende Behandlungsalternative dar – insbesondere für ältere Patienten oder Menschen mit Vorerkrankungen, die für eine Operation unter Vollnarkose nicht infrage kommen. Im August 2025 hat ein internationales Autorenteam unter Beteiligung des UKSH im Fachjournal „The Lancet Neurology“ eine umfassende Übersichtsarbeit veröffentlicht. Die Forschenden fassen darin die klinische Evidenz für die Wirksamkeit und Sicherheit von MRT-gesteuertem fokussiertem Ultraschall zusammen, insbesondere bei essentiellem Tremor und Parkinson. Auch mögliche künftige Anwendungsfelder – etwa die gezielte Öffnung der Blut-Hirn-Schranke zur Medikamentenabgabe – werden aufgezeigt. Die Veröffentlichung bekräftigt die wachsende Bedeutung dieser minimalinvasiven Therapieoption und unterstreicht die wissenschaftliche Expertise des UKSH auf diesem Gebiet. Bereits 180 Patienten erfolgreich behandelt 2024 wurde das UKSH als eines von neun Zentren weltweit als Exzellenz- und Ausbildungszentrum für fokussierten Ultraschall ausgezeichnet. Seit Beginn der Behanldungen mit MRT-gesteuertem fokussiertem Ultraschall im Jahr 2020 wurden am UKSH rund 180 Patienten erfolgreich behandelt. Die Therapie erfolgt interdisziplinär durch die Kliniken für Neurochirurgie, für Neurologie sowie für Radiologie und Neuroradiologie, Campus Kiel. Das MRT-gesteuerte fokussierte Ultraschall-System der Generation „Prime“ ist derzeit an nur sechs Einrichtungen in Europa vorhanden. Das UKSH ist europaweit das einzige Trainingszentrum für die neue Technologie. Beigetragen zum Erwerb des neuen MRgFUS-Systems „Prime“ im Gesamtwert von rund drei Millionen Euro hat eine Privatspende eines Ehepaares aus dem Raum Kiel mit über 660.000 Euro an den UKSH Freunde- und Förderverein, eine weitere Privatspende in Höhe von 270.000 Euro an die Förderstiftung des UKSH von Herrn Reiner Newe, der selbst an Parkinson erkrankt ist, sowie eine zusätzliche Projektförderung der Förderstiftung über 53.570 Euro. „Aus Gutes tun!-Engagement wird Spitzenmedizin. Wir sind sehr dankbar für diese beeindruckende Unterstützung einzelner Privatpersonen sowie unserer Kuratorinnen und Kuratoren der Förderstiftung des UKSH. So kommt innovative Medizin und modernste Technik den Menschen zugute, die sie dringend brauchen“, sagt Pit Horst, Geschäftsführer der Förderstiftung des UKSH und des UKSH Freunde und Fördervereins. Allein in Deutschland sind rund 400.000 Menschen an der Parkinson-Krankheit erkrankt. Zittern, Muskelsteifheit und Bewegungsverlangsamung schränken die Lebensqualität vieler Betroffener erheblich ein. Hinzu kommen oft Wirkungsschwankungen der Medikamente und belastende Nebenwirkungen. Etwa 750.000 Menschen leben mit essentiellem Tremor, der häufigsten Zitterkrankheit. Bis zu 70.000 Patienten leiden unter so starkem Zittern, dass einfachste Alltagsverrichtungen nicht mehr möglich sind wie aus einem Glas zu trinken oder eine Tür aufzuschließen. Außerdem interessant zum Thema Parkinson: Biomarker im Liquor zur Diagnose der Parkinson-Krankheit Studie zeigt geschlechtsspezifische Unterschiede bei Parkinson
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