Mutters kleine Helfer

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Immunzellen der Mutter unterstützen die Gehirnreifung des ungeborenen Kindes, wie Wissenschaftlerinnen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigen konnten.

Während der Schwangerschaft von Säugetieren werden mütterliche Zellen auf den Fötus übertragen. Sie werden als mütterliche mikrochimäre Zellen bezeichnet und siedeln sich unter anderem im fötalen Gehirn an. Die dortige Funktion der mikrochimären Zellen war jedoch lange unbekannt.

Prof. Petra Arck, Leiterin des Labors für Feto-Maternale Medizin, und Prof. Ileana Hanganu-Opatz, Leiterin des Instituts für Entwicklungsneurophysiologie, konnten jetzt in präklinischen Modellen wichtige Funktionen dieser mütterlichen Zellen im fötalen Gehirn entschlüsseln.

So kontrollierten die mikrochimären Zellen im sich entwickelnden Gehirn von Mäusefeten die Homöostase der Mikroglia und verhinderten eine übermäßige präsynaptische Eliminierung. Darüber hinaus erleichterten sie das oszillatorische Entrainment der sich entwickelnden präfrontal-hippocampalen Schaltkreise und unterstützen die Reifung von Verhaltensfähigkeiten. Dies wirke sich nach der Geburt positiv auf die neurokognitiven Fähigkeiten der Nachkommen aus, so die Wissenschaftlerinnen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).

„Die Studie liefert wesentliche Hinweise, dass die mütterlichen mikrochimären Zellen nicht zufällig zum Feten übertreten, sondern es sich offenbar um einen evolutionär konservierten Mechanismus handelt, der optimale Bedingungen für eine gesunde Gehirnfunktion im späteren Leben schafft.“