Nach DAAs bei Hepatitis C: Geringere Wahrscheinlichkeit für Hospitalisierung im Allgemeinen

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Laut neuen Forschungsergebnissen aus den USA müssen Patientinnen und Patienten mit chronischer Hepatitis C, die mit direkt wirkenden antiviralen Medikamenten (DAAs) behandelt werden, danach mit geringerer Wahrscheinlichkeit hospitalisiert oder aufgrund leber- und nicht leberbedingter Erkrankungen notfallversorgt werden.

„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass die Heilung von Hepatitis C nicht nur das Virus beseitigt, sondern auch die allgemeine Gesundheit der Patientinnen und Patienten verbessert“, berichtet Dr. Stuart Gordon, Leiter der Abteilung für Hepatologie beim Henry Ford Health System und Hauptautor der Studie. „Dies steht im Einklang mit unseren früheren Untersuchungen, die gezeigt haben, dass eine wirksame Behandlung von Hepatitis C auch das Risiko verringert, dass Patientinnen und Patienten andere gesundheitliche Probleme wie Diabetes, Nierenerkrankungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte entwickeln.“

Dr. Stuart Gordon, Leiter der Abteilung Hepatologie im Henry Ford Health System und Seniorautor der aktuellen Studie. (Foto: © Henry Ford Health System)

Die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Henry Ford Health System geleitete Studie wurde in Zusammenarbeit mit Forschenden des Geisinger Health System, Kaiser Permanente in Hawaii und Oregon und den Centers for Disease Control and Prevention durchgeführt. Für die Chronic Hepatitis Cohort Study wurden Daten aus allen vier Gesundheitssystemen gesammelt und analysiert, um die Auswirkungen von Hepatitis C und B auf die US-Bevölkerung zu bewerten. Die Autorinnen und Autoren gehen davon aus, dass diese Beobachtungsstudie die erste ist, in der die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Hepatitis-C-Patientinnen und -Patienten mit und ohne fortgeschrittener Lebererkrankung untersucht wird, die mit DAAs behandelt werden.

Die Forschenden werteten Daten von 6100 Betroffenen aus. Die Hälfte wurde mit DAAs behandelt, die andere Hälfte nicht.

Die Studienautorinnen und -autoren beobachteten, dass Personen, die mit DAAs behandelt wurden, im Vergleich zu solchen, die keine DAAs erhielten, seltener hospitalisiert werden mussten und. Kam es zu einem Krankenhausaufenthalt wegen leberbedingter oder nichtleberbedingter Probleme, war dieser kürzer. Auch mussten mit DAAs behandelte Patientinnen und Patienten seltener im Zusammenhang mit einer Lebererkrankung eine Notaufnahme aufsuchen als Personen diejenigen, die keine DAA-Therapie erhielten.

Mögliche Kosteneinsparungen wurden in der aktuellen Studie nicht quantifiziert. Trotzdem nimmt Studienautor Gordon an, dass diese beträchtlich sein würden, da es bei Menschen, die von Hepatitis C geheilt werden, zu einem geringeren Auftreten chronischer medizinischer Probleme im Zusammenhang mit der Krankheit komme.

„Diese antiviralen Behandlungen haben greifbare nachgelagerte Vorteile“, erklärt Gordon. „Wenn man von dem Virus geheilt ist, wird sich die allgemeine Gesundheit verbessern und man wird mit geringerer Wahrscheinlichkeit wegen einer anderen Erkrankung in ein Krankenhaus eingeliefert. Angesichts der bemerkenswerten Wirksamkeit und Vorteile dieser DAAs sollte jeder mit Hepatitis C [damit] behandelt werden – und das schnell“, betont der Mediziner.