NAFLD: Veränderung der Lebensgewohnheiten auch als Primärtherapie

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Die klinische Evidenz bestätigt laut einer aktuellen Untersuchung, dass Veränderungen des Lebensstils als Primärtherapie einen Platz im Management der nicht alkoholischen Fettlebererkrankung (non-alcoholic fatty liver disease [NFLD]) und der nicht alkoholischen Steatohepatitis (non alcoholic steatoheaptitis [NASH]) besitzen.

Derartige Maßnahmen sollten von Strategien begleitet werden, die auf die Vermeidung von Rezidiven bzw. eine erneute Gewichtszunahme abzielen, so die Studienautoren.

Eine Reduktion des Körpergewichtes um ≥10 % kann eine fast vollständige Abheilung einer NASH und eine Verbesserung der Fibrose um mindestens eine Stufe zur Folge haben. Doch auch ein moderater Gewichtsverlust (>5 %) habe einen deutlichen Vorteil in Bezug auf die Komponenten des NAFLD-Activity-Score (NAS), schreiben die Forscher. Die Einhaltung einer „mediterranen Ernährung“ könne sogar ohne Reduzierung des Körpergewichtes zu einer Abnahme von Leberfett führen; sie sei deshalb bei NAFLD die am häufigsten empfohlene Diät.

Die Ernährungsweise im Mittelmeerraum zeichne sich durch weniger Kohlehydrate, insbesondere Zucker und raffinierte Kohlehydrate aus: Sie sind hier nur für 40 % der aufgenommenen Kalorien verantwortlich, im Gegensatz zu 50–60 % bei einer normalen fettarmen Diät. Ein weiteres Merkmal der mediterranen Ernährung sei ein erhöhter Anteil an einfach ungesättigten und Omega-3-Fettsäuren, die hier ebenfalls 40 % aus­machen, im Gegensatz zu bis zu 30 % bei einer normalen fettarmen Ernährung.

Sowohl die vor dem Fernseher verbrachte Zeit (ein verlässlicher Marker für einen insgesamt eher sitzenden Lebensstil) aber auch die körperliche Aktivität seien mit der Herz- und Stoffwechselgesundheit, mit einer NAFLD und der Gesamtmortalität assoziiert. Die Wissenschaftler berichten außerdem von einem „Triple Hit“-Verhaltensphänotyp, der sich durch viel Sitzen, geringe körperliche Aktivität und eine schlechte Ernährung auszeichnet.