Nanoemulsion: Bioverfügbarkeit von Curcumin zur Behandlung von Darmentzündungen lässt sich verbessern8. April 2024 Die Nanoemulsion verbesserte in der Studie die Bioverfügbarkeit des Curcumins und führte zu einer erhöhten Häufigkeit nützlicher Bakterien im Darmmikrobiom der Mäuse. (Foto: © UNOESTE) Eine von brasilianischen Forschern entwickelte Curcumin-Formulierung hat sich in Tests an Mäusen mit geschädigtem Darmmikrobiom als wirksam erwiesen. In Experimenten, die von Forschenden an der University of Western São Paulo (UNOESTE) und und der São Paulo State University (UNESP) in Brasilien durchgeführt wurden, stellte man fest, dass eine Nanoemulsion mit Curcuminpartikeln – die bekanntermaßen entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzen – die Darmmikrobiota von Mäusen mit Darmentzündungen beeinflussen kann. Curcumin ist eine natürlich vorkommende Substanz, die zur Gruppe der bioaktiven Verbindungen der Curcuminoide gehört. Das gelbe polyphenolische Pigment kommt in der Kurkumapflanze (Curcuma longa) vor. Es hat bei der Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen an Bedeutung gewonnen, allerdings ist seine Bioverfügbarkeit bei oraler Verabreichung als gering einzuschätzen. Um die Wirksamkeit von Curcumin zu verstärken, entwickelten die Wissenschaftler eine Emulsion, die nanometrische Partikel der Verbindung enthält. „Die Studie umfasste zwei Phasen“, erläutert Lizziane Kretli Winkelströter Eller, Letztautorin des Artikels und Professorin an der UNOESTE. „Die erste bestand darin, eine Nanoemulsion herzustellen, die Curcumin abgibt. Im zweiten Schritt haben wir seine Stabilität, Morphologie und physikalisch-chemischen Eigenschaften bewertet.“ Um die Wirkung der Nanoemulsion an Mäusen zu testen, lösten die Wissenschaftler mithilfe von Indomethacin bei den Tieren eine Darmentzündung aus und verabreichten die Nanoemulsion 14 Tage lang oral. Am Ende dieses Zeitraumes bewerteten die Forschenden dann die Darmentzündung mittels makroskopischer, histopathologischer und metagenomischer Analyse. Die Ergebnisse zeigten, dass die Nanoemulsion die Bioverfügbarkeit von Curcumin wirksam verbesserte und die Darmmikrobiota der Mäuse nach der induzierten Schädigung modulierte, wodurch die Anwesenheit nützlicher Bakterien im Darm der Tiere zunahm. „Die Nanoemulsion führte nicht zu einer signifikanten Verbesserung der Darmentzündung, aber die relative Häufigkeit von Lactobacillus-Bakterien war bei den mit Curcumin-Nanoemulsion behandelten Mäusen etwa 25 Prozent höher als in der Kontrollgruppe“, berichtet Eller. Die Autoren der Studie, die nach eigenen Angaben als erste die Auswirkungen von Curcumin-Nanoemulsionen auf diese Weise gemessen haben, betonten die Bedeutung der Entwicklung neuartiger Formulierungen, die die Wirksamkeit von Curcumin bei der Vorbeugung und Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen verbessern, da es eine Alternative zu kostenspieligeren und mit mehr Nebenwirkungen einhergehenden Therapien darstelle. Die Gruppe will das Potenzial von Nanoformulierungen zur Bereitstellung von Nutrazeutika auch in Zukunft weitererforschen. „Speziell im Hinblick auf die Curcumin-Nanoemulsion passen wir die Formulierung an, um die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs zu erhöhen, und werden ihn bald in anderen Protokollen zur Vorbeugung und Behandlung von Darmschäden anwenden“, erklärt Eller.
Mehr erfahren zu: "Präzision in der Bauchspeicheldrüse: Neuer Test könnte Diagnostik und Therapie der hereditären Pankreatitis verändern" Präzision in der Bauchspeicheldrüse: Neuer Test könnte Diagnostik und Therapie der hereditären Pankreatitis verändern Ein neues Panel zur Untersuchung auf hereditäre Pankreatitis erweitert den bisherigen Test, der an der Mayo Clinic in den USA verwendet wird, von vier auf neun Gene. Dabei wurden neueste […]
Mehr erfahren zu: "MASLD: Studie benennt die für das Mortalitätsrisiko wichtigsten kardiometabolischen Faktoren" MASLD: Studie benennt die für das Mortalitätsrisiko wichtigsten kardiometabolischen Faktoren Drei von fünf kardiometabolischen Risikofaktoren, die mit einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) in Zusammenhang stehen, sind mit dem höchsten Mortalitätsrisiko bei betroffenen Patienten verbunden: Hypertonie, Prädiabetes beziehungsweise Typ-2-Diabetes und ein […]
Mehr erfahren zu: "Praxen können teils noch nicht mit E-Akten starten" Praxen können teils noch nicht mit E-Akten starten Am 1. Oktober beginnt eine entscheidende Stufe der Digitalisierung im Gesundheitswesen: Praxen müssen Befunde dann in die elektronische Patientenakte laden. Doch bei manchen lässt die Technik auf sich warten.