Nanopartikel in der Lebensmittelindustrie können Darmgesundheit beeinträchtigen

Siliciumdioxid (Foto: © RHJ/stock.adobe.com)

Metalloxid-Nanopartikel, die üblicherweise als Lebensmittelfarbstoffe und Trennmittel in der Herstellung kommerzieller Lebensmittelzusätze verwendet werden, können laut einer neuen Studie von Wissenschaftlern der US-amerikanischen Universitäten Cornell und Binghamton Teile des menschlichen Darms schädigen.

„Wir haben festgestellt, dass bestimmte Nanopartikel – Titandioxid und Siliziumdioxid – die normalerweise in Lebensmitteln verwendet werden, die Darmfunktion negativ beeinflussen können“, berichtet Seniorautor Prof. Elad Tako, außerordentlicher Professor für Lebensmittelwissenschaften an der Cornell University. „Sie wirken sich negativ auf wichtige Verdauungs- und Absorptionsproteine aus.“
In ihrer Forschung verwendete die Arbeitsgruppe für den Menschen relevante Dosen von Titandioxid und Siliziumdioxid anhand eines In-vivo-Systems des Tako-Labors, das eine ähnliche gesundheitliche Reaktion wie der menschliche Körper abbildet.

Die Wissenschaftler injizierten die Nanopartikel in Hühnereier. Nach dem Schlüpfen der Hühner entdeckten die Wissenschaftler Veränderungen der funktionellen, morphologischen und mikrobiellen Biomarker im Blut, im Duodenum und im Blinddarm.

„Wir konsumieren diese Nanopartikel täglich“, sagte Tako. „Wir wissen nicht wirklich, in welcher Menge, und wir kennen die langfristigen Auswirkungen dieses Konsums nicht wirklich. Hier konnten wir einige dieser Effekte nachweisen, was einen Schlüssel zum Verständnis der gastrointestinalen Gesundheit und Entwicklung darstellt.“

Trotz ihrer Forschungsergebnisse stellen die Wissenschaftler noch keine Forderungen nach einem Ende der Verwendung dieser Nanopartikel auf: „Basierend auf diesen Informationen schlagen wir vor, einfach aufmerksam zu sein“, erklärt Tako. „Die Wissenschaft muss auf der Grundlage unserer Erkenntnisse weitere Untersuchungen durchführen. Wir öffnen die Tür für Diskussionen.“