Neuartige Brachytherapie bei rezidivierenden Hirntumoren und -metastasen5. Oktober 2022 Bild: ©SciePro – stock.adobe.com Die US-Klinik UC San Diego Health berichtete kürzlich über den Einsatz einer neuen, hochgradig zielgerichteten und präzise platzierten Strahlentherapie, die Patienten mit bestimmten Hirntumoren nach einer Operation vor einem Rezidiv bewahren und gleichzeitig gesundes Gewebe schützen soll. Die neuartige Brachytherapie-Behandlungsoption wird dort seit Juli 2022 angeboten. Der von der FDA zugelassene Ansatz* namens GammaTile verwendet Seeds, die während der Operation an der Tumorstelle implantiert und auf natürliche Weise vom Körper absorbiert werden, um bösartige und rezidivierende Hirntumore, einschließlich Gliome, Glioblastome und Meningeome, zu behandeln. Jeder therapeutische Seed – ungefähr so groß wie eine Briefmarke – enthält Strahlungsquellen (131Cäsium**), die in eine Kachel aus biologisch resorbierbarem Kollagen eingebettet sind. Die Strahlung beginnt sofort, auf Tumorzellen in dem Bereich abzuzielen, in dem der Tumor am wahrscheinlichsten wieder auftritt. „Diese neue Behandlungsoption kann die Lebensdauer bestimmter Patienten verlängern und ihre Lebensqualität verbessern“, erklärte Neurochirurg Dr. Marc Schwartz. Nachdem die Strahlung abgegeben wurde, wird der Seed im Laufe der Zeit größtenteils vom Gewebe absorbiert. In einer klinischen Studie führte der Ansatz laut UC San Diego Health bei Patienten mit rezidivierenden Hirntumoren im selben Bereich im Vergleich zur vorherigen Behandlung zu fast doppelt so vielen tumorfreien Monaten. Der bisherige Behandlungsstandard für Patienten mit operablen Hirntumoren ist die chirurgische Entfernung des Tumors, gefolgt von einer adjuvanten Therapie, einschließlich Bestrahlung und Chemotherapie. Die herkömmliche Bestrahlung wird in bis zu 30 Sitzungen durchgeführt, die sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen erstrecken. „Die Anzahl der Bestrahlungssitzungen, denen Patienten mit Hirntumoren unterzogen werden, kann stressig und zeitaufwändig sein. Diese neue Strahlentherapie wird es uns ermöglichen, ausgewählten Patienten mit rezidivierenden Hirntumoren eine alternative Option anzubieten“, sagte Dr. Parag Sanghvi, Radioonkologe am Moores Cancer Center der UC San Diego Health. „Letztendlich werden wir dem Tumor therapeutische Strahlendosen zuführen und gleichzeitig die zusätzliche Strahlendosis für zuvor bestrahltes Hirngewebe minimieren.“ *in Europa scheinbar noch nicht, Anm. d. Red. **ascopubs.org/doi/abs/10.1200/JCO.2021.39.15_suppl.2054
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