Neue Einblicke in das nephrotische Syndrom bei Kindern7. Oktober 2024 Prof. Peter F. Hoyer (Foto: UK Essen) UK Essen Beim nephrotischen Syndrom konzentrierte sich die Forschung bislang hauptsächlich auf die Filterfunktion der Nieren. Ein Forschungsteam aus Duisburg-Essen und Halle-Wittenberg hat nun gezeigt, dass auch das vermehrt ausgeschiedene Albumin eine wichtige Rolle spielen könnte. Bei Personen, die vom nephrotischen Syndrom betroffen sind, gelangt Albumin vermehrt in den Urin, was zu einem Albuminmangel im Körper führt. Dies kann Ödeme verursachen, die Blutfettwerte verändern und die Nierenfunktion einschränken. Medikamentös behandelt wird das Syndrom häufig durch Glucocorticoide. Im Rahmen der Studie wurde das Blut von acht Kindern mit dem nephrotischen Syndrom untersucht – sowohl von Betroffenen, die auf die Behandlung mit Glucocorticoiden ansprechen, als auch resistente Fälle. Die Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Instituts für Physikalische Chemie und Molekulare Selbstorganisation Halle-Wittenberg verglichen das Albumin der Patienten mit dem gesunder Kinder und kommerziell erhältlichem Albumin. Dabei stellten sie fest, dass das Albumin bei Patienten mit dem nephrotischen Syndrom drei Veränderungen aufwies: einen vergrößerten hydrodynamischen Radius, eine veränderte, weniger negative Oberflächenladung und eine verringerte Bindungsaffinität von Spin-markierter C16-Fettsäuren (spin labeled 16-Doxyl Stearic Acid [16-DAS]). Letztere Messungen erfolgten mittels Electron-paramagnetischer Resonanzspektroskopie. Diese Veränderungen könnten den Forschenden zufolge dazu führen, dass das Albumin leichter durch die Filter der Nieren gelangt und dort Zellen schädigen könnte, die für die Filterfunktion wichtig sind. „Unsere Erkenntnisse bieten neue Ansätze, um die Ursachen des nephrotischen Syndroms besser zu verstehen. Wir bauen derzeit eine Kooperation mit der Ohio State University auf, der wir mit großer Spannung entgegensehen. Langfristig hoffen wir neue Therapieansätze entwickeln zu können“, berichtet Prof. Peter F. Hoyer, langjähriger Direktor der Klinik für Kinderheilkunde II am Universitätsklinikum Essen.
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