Neue Studie zeigt, wie und warum eine Ernährung reich an Zucker und Fett Lebererkrankung verursacht16. März 2023 Foto: © beats_/stock.adobe.com Neue Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern der University of Missoiuri School Medicine zeigen eine Verbindung zwischen einer westlich geprägten Ernährungsweise – mit hohem Fett- und Zuckergehalt – und der Entwicklung einer Nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) auf. Die Wissenschaftler identifizierten dazu beitragende mikrobielle und metabolische Faktoren, die durch eine westlich geprägte Ernährung hervorgerufen werden. Die Erkenntnisse werten die Forschenden als einen Fortschritt im Verständnis der Darm-Leber-Achse, was wiederum zu Entwicklung von mikrobiellen und Ernährungsinterventionen führen könnte. „Wir beginnen gerade erst zu verstehen, wie die Ernährung und das Dammikrobiom miteinander interagieren, um Metaboliten zu produzieren, die zur Entwicklung einer Lebererkrankung beitragen“, sagt Prof. Guangfu Li, einer der Seniorautoren der Studie und Professor in der Abteilung für Chirurgie sowie in der Abteilung für Molekulare Mikrobiologie und Immunologie an der University of Missouri in Columbia. „Bis jetzt allerdings wusste man noch nicht viel über die spezifischen Bakterien und Metaboliten sowie über den zugrunde liegenden Mechanismus. Diese Arbeit liefert Antworten zum Wie und Warum.“ Darm und Leber hängen über die Pfortader anatomische und funktionell eng zusammen. Eine ungesunde Ernährung hat Einfluss auf das Darmmikrobiom, was zur Entwicklung pathogener Faktoren führt, die die Leber beeinträchtigen. Als sie Mäuse mit stark fett- und zuckerhaltigem Futter versorgten, beobachteten die Wissenschaftler, dass bei den Tieren das Darmbakterium Blautia producta auftrat, ebenso wie ein Lipid, dass Leberentzündung und -fibrose verursachte. Dies wiederum führte bei den betroffenen Mäusen zur Entwicklung einer Nichtalkoholischen Steatohepatitis. Die Eigenschaften, so die Wissenschaftler, waren dabei denen beim Menschen ähnlich. „Die Fettlebererkrankung ist ein globales Gesundheitsproblem“, betont Prof. Kevin Staveley-O´Carroll von der Abteilung für Chirurgie der University of Missouri, der ebenfalls an der Studie beteiligt war. „Sie entwickelt sich nicht nur zur Hauptursache für Leberkrebs und -zirrhose: Ich sehe viele Patienten mit anderen Krebserkrankungen, die auch an einer Fettleber leiden und davon nichts wissen. Dies macht es ihnen oft unmöglich, sich einer potenziell heilenden Operation für ihre anderen Krebsarten zu unterziehen.“ Im Rahmen der Studie testeten die Forschenden eine Behandlung der Mäuse mit einem Antibiotika-Cocktail, der über das Trinkwasser verabreicht wurde. Die Arbeitsgruppe fand heraus, dass die Therapie mit Antibiotika die Leberentzündung und die Lipidansammlung reduzierte, was zu einer Verringerung der Fettlebererkrankung führte. Diese Ergebnisse deuten laut den Studienautoren darauf hin, dass Antibiotika-induzierte Veränderungen in der Darmmikrobiota Entzündungsreaktionen und Leberfibrose unterdrücken können. Li, Staveley-O’Carroll und Co-Studienautor Dr. R. Scott Rector, Leiter des NextGen Precision Health Building und Interims-Seniordekan für Forschung gehören dem Projekt NextGen Precision Health ein – einer Initiative zur Ausweitung der Zusammenarbeit in der personalisierten Gesundheitsversorgung und die der Translation interdisziplinärer Forschung zum Nutzen der Gesellschaft. Das Team erhielt kürzlich von den National Institutes of Health einen Zuschuss in Höhe von 1,2 Millionen US-Dollar, um diese laufende Forschung zum Zusammenhang zwischen Darmbakterien und Lebererkrankungen zu finanzieren.
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