Neuer Biomarker könnte Nierenfibrose bei Transplantationspatienten ohne invasive Verfahren erkennen

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Die Messung des Vitronectin-Spiegels im Urin könnte die Erkennung von Nierenfibrose verbessern, so die Wissenschaftler des Deutschen Forschungsinstituts Trias i Pujol (IGTP) und des Universitätsklinikums (HUGTiP) in Spanien.

Derzeit erfordert die Diagnose von Fibrose häufig invasive Nierenbiopsien, die unangenehm sind, nicht häufig durchgeführt werden können und kostspielig sind, schreiben die Autoren. Forscher der Research in Kidney Affecting Diseases Group (REMAR) und der Innovation in Vesicles and Cells for Application in Therapy (IVECAT) am IGTP, beides Spanien, haben in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Nephrologie am HUGTiP, eine einfachere und leichter zugängliche Alternative gefunden: die Messung des Vitronectinspiegels im Urin.

Laut Marta Clos Sansalvador, der Erstautorin der Studie, deuten die Ergebnisse, die kürzlich in der Fachzeitschrift „Journal of Translational Medicine“ veröffentlicht wurden, „darauf hin, dass der Vitronectinspiegel im Urin ein zuverlässiger Indikator für Nierenfibrose sein könnte, der die Überwachung und Behandlung von Transplantationspatienten verbessern könnte“.

Erhöhter Vitronectinspiegel

An der Studie nahmen 58 nierentransplantierte Patienten teil, denen Biopsien entnommen wurden, um den Zustand ihres Nierengewebes zu analysieren. Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Patienten ohne Fibrose und Patienten mit erheblicher Fibrose. Die Ergebnisse zeigten, dass der Vitronectinspiegel bei Patienten mit Fibrose deutlich höher war.

Darüber hinaus hebt die Studie nach Angaben der Forscher hervor, dass die Kombination der Vitronectin-Messung mit herkömmlichen Urintests, wie z. B. dem Albuminspiegel, die Genauigkeit der Fibroseerkennung verbessert. Konkret wurden mit diesem kombinierten Ansatz 20 Prozent mehr Fibrosefälle identifiziert als mit den derzeitigen Standardtests, berichten die Autoren.