Neues Angebot in Leipzig: Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung für Kopf-Hals-Tumoren

Das Kernteam der neuen „Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung“ stellt unter anderem die HNO-Klinik des UKL. Teil des Teams ist unter anderem Oberarzt Matthäus Stöhr, hier in Abstimmung mit einer Stationsschwester. Foto: Stefan Straube/UKL

Ab sofort steht am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) die „Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung“ (ASV) für Menschen mit Kopf-Hals-Tumoren zur Verfügung. Das Besondere: Die Behandlung erfolgt durch interdisziplinäre Ärzteteams am Klinikum.

Die ASV, ein Angebot der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), ist eine Besonderheit für spezielle Krankheitsbilder – in diesem Fall für Krebs in Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Nase/Gesicht und Speicheldrüsen. Hierfür stehen kaum ambulante Expertinnen und Experten zur Verfügung, im klinischen Bereich aber schon. Kopf- und Halstumoren sind laut KBV die sechsthäufigste onkologische Erkrankung, die in einer ASV behandelt werden kann. Sie gelten als „Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen“.

Gerade bei Kopf-Hals-Tumoren braucht es oftmals bildgebungstechnische Untersuchungen, zum Beispiel per PET-CT, das dann in der UKL-Nuklearmedizin zur Verfügung steht. Im Rahmen der ASV kann das Klinikum die Untersuchungen abrechnen. „Wir sind sehr glücklich, dass durch die ASV in speziellen medizinischen Fragestellungen nun Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich eine Ganzkörper-PET-CT-Untersuchung zur besonders gründlichen Tumorausbreitungsdiagnostik erhalten können. Dies ist die Basis für eine zielgenaue und vollständige Behandlung“, sagt Prof. Osama Sabri, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin.

Das Kernteam stellen die Kliniken für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO) und Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG), die Projektleitung liegt in den Händen von HNO-Klinikdirektor Prof. Andreas Dietz. „Wir freuen uns über diese wichtige Erweiterung unseres Behandlungsangebots und die damit verbundene sektorübergreifende Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in der Niederlassung“, erklärt Dietz. „Es steht außer Frage, dass unsere Patientinnen und Patienten mit diesem besonderen Krankheitsbild enorm davon profitieren werden.“

Im erweiterten Team hinzugezogen werden können neben der Nuklearmedizin auch Strahlentherapie und Radiologie. Das Angebot richtet sich an alle Betroffenen aus dem Kopf-Hals-Bereich, hauptsächlich also HNO, MKG und Augenheilkunde. In Sachsen gibt es eine ASV Kopf-Hals-Tumore nur noch ein weiteres Mal, nämlich in Chemnitz. Dort ist das Angebot im Februar dieses Jahres gestartet.