Neues Tool: Hinweise auf mögliche Schlafapnoe bei Epilepsiepatienten27. September 2018 Koautorinnen Martha A. Mulvey (links) und Xue Ming. (Foto: © Nick Romanenko / Rutgers University) Bei Epilepsiepatienten können sich entsprechende Anfälle durch Schlafstörungen verstärken. Wissenschaftler von der Rutgers University haben daher ein Tool entwickelt, das Neurologen bei solchen Patienten ein Screening auf obstruktive Schlafapnoe (OSA) erleichtern soll. Bislang hapere es vielfach an einer regelmäßigen Kontrolle von Epilepsiepatienten auf eine etwaige OSA, begründen die Wissenschaftler ihren Untersuchungsansatz. Mithilfe eines Warnhinweises in der elektronischen Krankenakte von Patienten könnten Patienten, bei denen eine Schlafuntersuchung angeraten ist, leichter identifiziert werden, was letzten Endes zu einer verbesserten Anfallskontrolle, einem geringeren Bedarf an Antiepileptika und einem geringeren Risiko für einen plötzlichen Tod führt. Die Epilepsy Foundation schätzt, dass etwa 40 Prozent der Menschen mit Epilepsie eine erhöhte OSA-Prävalenz haben. “Schlafstörungen sind bei Menschen mit Epilepsie weit verbreitet und werden nicht ausreichend diagnostiziert”, erklärt Hauptautorin Martha A. Mulvey, Krankenschwester in der neurowissenschaftlichen Abteilung des Universitätsklinikums. “Es besteht eine komplexe wechselseitige Beziehung zwischen Schlaf und Epilepsie. Krampfanfälle können oft durch niedrige Sauerstoffwerte ausgelöst werden, zu denen es bei einer OSA kommt. Schlafentzug und Unterbrechungen des Schlafes können daher die Anfallsfrequenz erhöhen.” Die Forscher entwickelten ein Instrument zur Feststellung einer OSA, das aus zwölf anerkannten Risikofaktoren besteht, die in die elektronische Patientenakte integriert sind. Wenn ein Patient mindestens zwei Risikofaktoren aufweist, sollte der Patient einer Schlafuntersuchung zugeführt werden. Diese Risikofaktoren sind: ein Body-Mass-Index über 30 kg/m2, Schnarchen, Erstickungssymptome oder Keuchen im Schlaf, Aufwachen aus dem Nachtschlaf aus unbekanntem Grund, morgendliche Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Halsschmerzen oder Engegefühl in der Brust beim Aufwachen, übermäßiges Urinieren in der Nacht, verringerte Gedächtnisleistung und Konzentration, Halsumfang größer als 43 cm (17 inches), übermäßige Tagesmüdigkeit, zu kleiner oder nach hinten verschobener Kiefer sowie der Abstand zwischen Zungenbasis und Gaumen. “Wir stellten fest, dass das Platzieren dieses obligatorischen Hinweises in der digitalen Patientenakte, der Ärzte auf ein notwendiges OSA-Screening aufmerksam macht, die Identifzierung von Epilepsie-Risikopatienten, die für eine Schlafuntersuchung überwiesen werden sollten, deutlich verbesserte”, sagt Koautorin Xue Ming, Professorin für Neurologie an der Rutgers New Jersey Medical School. “Ein solches Screening kann zu einer frühen Diagnose und Behandlung führen, was die Lebensqualität von Patienten mit Epilepsie und OSA verbessert.” In Fällen, die vor der Einführung des Hinweises in der digitalen Patientenakte überprüft wurden, waren nur sieben Prozent der Epilepsiepatienten für eine Schlafuntersuchung überwiesen worden. Bei 56 Prozent der Patienten, bei denen dies der Fall war, wurde tatsächlich eine Schlafapnoe diagnostiziert. Von den 405 Patienten, die nach der Einführung des Hinweises auf eine OSA hin untersucht wurden, wiesen 33 Prozent mindestens zwei Risikofaktoren auf und wurden ins Schlaflabor geschickt. 87 Prozent der 82 Patienten, die sich einer solchen Untersuchung unterzogen, litten an einer leichten Schlafapnoe.
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98%) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.
Mehr erfahren zu: "Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen" Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen Forscher der Michigan State University (MSU) haben ein Shampoo-ähnliches Gel entwickelt, das in Tierversuchen getestet wurde und Haarausfall während einer Chemotherapie verhindern könnte.
Mehr erfahren zu: "Hinweise auf generationenübergreifende Folgen der Passivrauchexposition gefunden" Hinweise auf generationenübergreifende Folgen der Passivrauchexposition gefunden Kinder, deren Väter dauerhaft Passivrauch ausgesetzt waren, haben später im Leben ein erhöhtes Risiko für eine Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), wie eine neue Studie zeigt. Dieses Risiko nimmt noch zu, wenn […]