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Liebe Leserinnen und Leser des Kompakt Kardiologie,
kommen Kinder mit einem angeborenen Defekt der Pulmonalklappe auf die Welt, der einen Klappenersatz erfordert, ist ihr medizinischer Weg bereits vorgezeichnet: Im Abstand von fünf bis zehn Jahren erwarten die Kinder Eingriffe am Herzen, um die Pulmonalklappe auszutauschen und durch ein größeres Modell zu ersetzen. Und auch bei Erwachsenen sind die derzeit verwendeten Klappen aus tierischem Gewebe nur begrenzt haltbar.
Eine „nahezu unbegrenzte Haltbarkeit“ – wie es in einer aktuellen Mitteilung des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC) heißt – verspricht eine neuartige Herzklappe, die aus körpereigenem Gewebe nachgebildet wird. Nicht nur soll diese Art der Klappe deutlich länger halten, sondern im Idealfall auch mitwachsen – und damit die Anzahl der offenen Herzoperationen bei Kindern deutlich senken.
Ob dies tatsächlich der Fall ist, muss sich allerdings erst noch herausstellen. Das in Vorstudien getestete Verfahren hat erst kürzlich die Erlaubnis zum Einsatz am Menschen erhalten. Die ersten beiden erwachsenen Patienten wurden laut DHZC bereits erfolgreich damit behandelt. Die Unbedenklichkeit soll zunächst an insgesamt sieben Erwachsenen mit Pulmonalklappendefekt gezeigt werden, bevor eine größere Studie folgt, in die auch Kinder eingeschlossen werden sollen. Sollte sich das Verfahren langfristig als sicher und machbar erweisen, könnte es sich um einen Durchbruch für die Behandlung von Menschen mit angeborenem Herzfehler handeln.
Details zur Herstellung und Implantation der neuartigen Herzklappe – und welche weiteren Anwendungsfelder die Projektleiter bereits sehen – lesen Sie im entsprechenden Beitrag.
Kommen Sie gut durch die heißen Tage!
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