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wie können im Fall von ischämischen Hirninfarkten die auslösenden Thromben entstehen und möglicherweise auch vom Körper selbst wieder beseitigt werden? Immunzellen wie Neutrophile und Monozyten galten bislang als Mitverursacher von Thrombosen. Nun konnten Münchener Forschende aber zeigen, dass diese Zellen nicht nur Schaden anrichten, sondern auch helfen können, Thromben wieder aufzulösen. Welche Funktion sie übernehmen, hängt nämlich vom Milieu ab, in dem sie sich befinden. In der sauerstoffarmen Umgebung innerhalb des Thrombus verändern sich Neutrophile so, dass sie thrombolytische Enzyme produzieren. Dieser Prozess kann zudem durch Aktivierung eines bestimmten Signalwegs noch verstärkt werden. Die Forschenden hoffen nun, diese Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Thrombolytika nutzen zu können, die kein oder nur ein geringeres Risiko für Hirnblutungen mit sich bringen.
Ebenfalls als aus München kommt ein neues Tool, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert und das die Nachsorge nach Koronorstenting standardisieren und somit verbessern soll. Der KI-Algorithmus namens DeepNeo analysiert dazu automatisiert die Heilungsmuster in intravaskulären optischen Kohärenztomographie-Bildern. Dessen Leistung sei vergleichbar mit menschlichen Experten, schreibt das Münchner Forschungsteam in seiner aktuellen Publikation. „Der nächste Schritt besteht nun darin, KI-Algorithmen wie DeepNeo gezielt in die klinische Praxis zu integrieren“, erklärt der korrespondierende Studienautor Dr. Carsten Marr vom Helmholtz Munich.
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