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Liebe Leserinnen und Leser des Kompakt Kinder- und Jugendmedizin,
in klinischen Studien hatte sich der monoklonale Antikörper Nirsevimab als sehr wirksam erwiesen, um Säuglinge vor einer schweren Erkrankung durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zu schützen. Daher wurden seit seiner Zulassung in mehreren Ländern nationale Programme zur Immunisierung von Säuglingen eingeführt. Eine aktuelle Metaanalyse, die die Ergebnisse von 27 Studien, die während der RSV-Saison 2023–2024 in Frankreich, Italien, Luxemburg, Spanien und den Vereinigten Staaten durchgeführt wurden, zusammenführte und auswertete, belegt nun, dass der Ansatz der passiven Immunisierung auch in der Praxis funktioniert. Allerdings zeigten sich auch deutliche Unterschiede zwischen den Ländern. So war die Wirksamkeit von Nirsevimab in den USA (93%) höher als in Spanien (83%) und Frankreich (76%). Den Autoren zufolge könnten diese Unterschiede aber auf die anfangs noch begrenzte Verfügbarkeit des Antikörpers in den USA und damit auf die bevorzugte Immunisierung stark gefährdeter Kinder zurückzuführen sein. Insgesamt sind die Zahlen aber sehr erfreulich und führen künftig hoffentlich dazu, dass Kliniken während künftiger RSV-Saisons weniger belastet werden.
Eine aufschlussreiche Lektüre und ein erholsames Wochenende wünscht Ihnen
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