Nierentransplantation: Maskierte Hypertonie häufiger als erwartet23. Januar 2025 Foto: © Alexander-Lupin/stock.adobe.com In einer neuen Studie berichten deutsche Wissenschaftler darüber, dass bei nierentransplantierten Empfängern (KTRs) ein maskierter Bluthochdruck weit verbreitet ist. Dies liegt insbesondere an der hohen Rate eines unkontrollierten nächtlichen Bluthochdrucks, so die Autoren. Dabei zeigt die Blutdruckmessung für 7 Tage zu Hause (HBPM) die größte Übereinstimmung mit der ambulanten 24-h Blutdruckmessung (24h-ABPM). Die Autoren plädieren daher für eine systematische Integration der ambulanten 24-h-ABPM in die klinische Praxis. Wie es für die Behandlung der arteriellen Hypertonie in den European Society of Hypertension-Leitlinien 2023 vorgeschlagen wird, soll dies auch der KTR-Population nicht verweigert werden. Ihrer Ansicht nach sind weitere klinische Studien, die die Behandlung von Bluthochdruck bei KTR untersuchen, dringend erforderlich. Für ihre prospektive Querschnittsstudie rekrutierten die Forscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin 80 KTRs. Bei jedem Studienteilnehmer erhoben sie die Daten für den Praxisblutdruck (manual office blood pressure, MOBP, und automated office blood pressure, AOBP), HBPM und den 24h-ABPM. Der mittlere Blutdruck für MOBP, AOBP, HBPM und 24h-ABPM betrug 129/73, 126/71, 131/85 bzw. 130/81 mmHg. Ein unkontrollierter Bluthochdruck, definiert durch den 2 4 h – ABPM ( Mittelwert ≥ 130/80 mmHg), lag bei 53 (66 %) Patienten vor. MOBP, AOBP und HBPM klassifizierten 19 (24 %), 22 (28 %) bzw. 41 (51 %) Patienten als „unkontrolliert hypertensiv“. Der Bland-Altman-Plot zeigte eine gute Übereinstimmung zwischen systolischem MOBP, AOBP, HBPM und Tages-ABPM (mittlere Abweichung-1 ± 13 mmHg, -4 ± 13 mmHg bzw. 1 ± 10 mmHg). Eine unkontrollierte nächtliche Hypertonie lag bei 74 (93 %) KTRs vor, wobei 71 (89 %) Patienten ein unphysiologisches Dipping-Muster aufwiesen. Weiterhin stellten die Wissenschaftler eine mäßige positive Korrelation zwischen Tages-ABPM/HBPM und Nacht-ABPM (Pearson-Korrelationskoeffizient [r] 0,62–0,73), gefolgt von MOBP/AOBP fest (r 0,49–0,59). Die geschätzte eGFR und die Proteinurie wiesen eine schwache Korrelation mit der 24h-, Tages- und Nacht-ABPM auf (r 0,04–0,41). (jh)
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