Offenwinkelglaukom: Neue Studie zur Therapie von Gesichtsfelddefekten27. Februar 2025 Das Therapiesystem OkuStim2. Foto.©Okuvision GmbH Die Universitätsmedizin Mainz will mit einer Pilotstudie überprüfen, ob durch die Anwendung der transkornealen Elektrostimulation (TES) dem Fortschreiten von Gesichtsfelddefekten bei Glaukompatienten sicher und wirksam entgegengewirkt werden kann. Die Augenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz erforscht eine neue Methode zur Behandlung des primären Offenwinkelglaukoms: das TES. Ziel der Pilotstudie ist es zu überprüfen, ob mit elektrischen Stimulationsverfahren das Fortschreiten von Gesichtsfelddefekten bei Glaukompatienten sicher und wirksam aufgehalten werden kann. Bisherige Therapieoptionen des Glaukoms konnten häufig eine Verschlechterung des Befundes nicht verhindern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Studie mit einem Gesamtvolumen von rund 1,1 Millionen Euro zu 50 Prozent. Das Ziel der Glaukombehandlung ist es, ein möglichst langsames, im Idealfall kein weiteres Fortschreiten der Gesichtsfelddefekte zu erreichen, um eine Erblindung zu vermeiden. Derzeit ist die Senkung des Augeninnendrucks die einzige therapeutische Option – sei es durch Augentropfen oder operative Eingriffe. Weil Unverträglichkeiten auftreten, die Patienten den Therapieplan nicht immer einhalten oder die angewendete Lokaltherapie nicht ausreichend wirkt, stellen die Behandlungsteams häufig fest, dass sich die Befunde trotz Therapie verschlechtern. TES als ergänzender Therapieansatz Um die Erfolgsquote der Behandlungen zu erhöhen, verfolgen die Wissenschaftler der Augenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz daher einen neuen, ergänzenden Therapieansatz. Sie wollen die bereits eingetretenen Gesichtsfelddefekte stabilisieren und so das Sehvermögen der Patienten erhalten. Hierfür wollen sie die TES einsetzen. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem schwache Strompulse durch die Hornhaut und das Auge fließen. Die elektrischen Impulse regen Schutzmechanismen in den Zellen an und können die Mikrozirkulation im Auge verbessern. So könnten die Zellen der Netzhaut davor bewahrt werden abzusterben und das Gesichtsfeld könnte länger erhalten bleiben. Studiendesign „Wir untersuchen in unserer Studie Patientinnen und Patienten mit einem Offenwinkelglaukom. Bei dieser häufigsten Glaukomart entsteht ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion des Kammerwassers und des Abflusses, wodurch der Augeninnendruck ansteigen kann. Im Rahmen unserer Studie wollen wir prüfen, ob die TES mit dem OkuStim-2-System auch für die Behandlung dieser Augenerkrankung erfolgreich und sicher genutzt werden kann. Für die Erkrankung Retinitis pigmentosa, also der erblich bedingten Netzhautdegeneration, ist das innovative Verfahren nämlich schon als Medizinprodukt zugelassen“, erläutert Prof. Katrin Lorenz, Leiterin des Klinischen Studienzentrums der Augenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. Lorenz ergänzt: „Im Rahmen unserer geplanten klinischen Prüfung ist eine Behandlung von 50 Glaukom-Patienten mit der transkornealen Elektrostimulation vorgesehen. Wir legen den Patienten einmal wöchentlich dünne Metallfäden für dreißig Minuten in den Bereich zwischen dem unteren Augenlid und dem Auge, und schließen diese sogenannten Elektroden an schwachen Strom an. Die Anwendung der transkornealen Elektrostimulation ist problemlos auch im häuslichen Umfeld der Patienten möglich. Nach sechs, zwölf und 18 Monaten Anwendung prüfen wir die Wirkung auf bestehende Gesichtsfelddefekte. Die Studiendauer pro Patienten beträgt somit 18 Monate. Die ersten Probanden starten im März.“ Förderung der Studie Die monozentrische Studie „Transcorneal Electrical Stimulation for the treatment of visual field defects in patients with open-angle glaucoma (TES-GPS)“ mit einem Gesamtvolumen von rund 1,1 Millionen Euro wird von der Okuvision GmbH gesponsert und zu 50 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Sie wird in enger Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum Klinische Studien (IZKS) der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt.
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