OrthoChat: Neue Wege in der Patientenberatung rund um den Bewegungsapparat durch Künstliche Intelligenz22. Oktober 2024 Logo des neuen Patienteninformationsportals des BVOU (Quelle: https://orthinform.de/orthochat) Orthinform, das Patienteninformationsportal des BVOU erweitert seine Funktionen um den neuen Chatbot OrthoChat, der durch Künstliche Intelligenz (KI) die Patientenberatung im Bereich der muskuloskelettalen Erkrankungen verbessern soll. Patienten erhalten dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) zufolge durch den OrthoChat eine erste KI-unterstützte Einschätzung zu gesundheitlichen Fragen rund um den Bewegungsapparat – auch mitten in der Nacht oder am Wochenende. OrthoChat wird am 25.10. auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2024 in Berlin vorgestellt. Einen Fachbeitrag vom Entwicklerteam können Sie in der aktuellen Ausgabe der Orthopädischen-Unfallchirurgischen Nachrichten nachlesen. Das E-Paper finden Sie auf der Schwerpunktseite zum DKOU auf Biermann Medizin. Hintergrund und Entwicklung Muskuloskelettale Erkrankungen gehören weltweit zu den häufigsten Gesundheitsproblemen und stellen die Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. „Mit der Digitalisierung suchen immer mehr Patienten online nach Informationen, bevor sie den Arzt konsultieren“, stellt PD Dr. Anna Völker vom OrthoChat-Entwicklerteam fest. „Die Plattform Orthinform hat sich in den letzten Jahren als vertrauenswürdige Quelle für orthopädische und unfallchirurgische Informationen etabliert. Mit monatlich circa 250.000 Besuchern hat sich das Portal zu einer festen Informationsquelle zu Gesundheit und Erkrankungen des Bewegungsapparats entwickelt“, ergänzt Dr. Jörg Ansorg, Geschäftsführer des BVOU. „Mit der Entwicklung des OrthoChat Chatbots verbessern wir die Benutzererfahrung und stellen sicher, dass Patientinnen und Patienten leicht auf relevante Informationen zugreifen können, ohne die Bedeutung einer persönlichen ärztlichen Beratung zu mindern“, erläutert Völker. „Der Chatbot bietet keine individuellen Diagnosen oder Therapieempfehlungen, sondern fungiert als ergänzende Informationsquelle, die Nutzer darin unterstützt, informierte Entscheidungen zu treffen und im Zweifelsfall eine ärztliche Konsultation wahrzunehmen.“ Technische Details Ihr Kollege Dr. David Baur erklärt: „Der neu entwickelte Chatbot nutzt moderne aber bereits etablierte KI-Technologien, um Orthinform-Besuchern eine erste Einschätzung und präzise Informationen zu muskuloskelettalen Erkrankungen zu bieten.“ Der Chatbot nutzt eine Methode namens „Retrieval-Augmented Generation“ (RAG). Dies bedeutet, dass KI die allgemeinen Sprachfähigkeiten eines großen Sprachmodells mit spezifischem Wissen aus einer eigenen Datenbank kombiniert. Diese Vector-Datenbank wurde mit den Inhalten von Orthinform und weiteren Quellen, auf die der BVOU Zugriff hat, erstellt. So kann der Chatbot sowohl allgemeine Sprachkompetenzen nutzen als auch gezielte Informationen aus vom BVOU kuratierten medizinischen Quellen liefern, erklärt der Berufsverband. Der Chatbot verarbeitet Anfragen in drei Schritten, um genaue und kontextbezogene Antworten bereitzustellen, die auf diesen verifizierten Quellen basieren. Anfrageverarbeitung: Umwandlung der Nutzeranfrage in einen Vektor. Vektorbasierte Suche: Abruf der relevantesten Dokumente aus der Vektordatenbank. Antwortgenerierung: Erstellung einer präzisen Antwort basierend auf den abgerufenen Informationen. Abschließend wird das Ergebnis mithilfe von ChatGPT 4o, einer Version des KI-Modells von OpenAI, in eine allgemeinverständliche Antwort transformiert und dem Nutzer ausgegeben. Hierbei hat der Chatbot zudem Wissen über die bereits gestellten Fragen und kann im Gesamtkontext auf immer präziser formulierte Fragen eingehen. Multilinguale Medizinische Beratung durch OrthoChat Der Chatbot bedient Nutzer nicht nur auf Deutsch, sondern in über 50 europäischen und internationalen Sprachen. Alle Antworten werden in der Sprache generiert, mit der die Frage an OrthoChat gestellt wurde. Für seine Antworten greift OrthoChat immer auf dieselbe, hochspezialisierte Wissensdatenbank zurück. So kann OrthoChat auch ausländischen Nutzern und Patienten mit Migrationshintergrund eine wertvolle Hilfe zum Verständnis medizinischer Zusammenhänge sein. Ärzte und Praxismitarbeiter sowie Angehörige können OrthoChat als Unterstützung zur Überwindung der Sprachbarriere einsetzen und sicherstellen, dass Informationen des Arztes vom Patienten sicher verstanden werden. Kolleginnen und Kollegen können ihre Patienten und deren Angehörige gezielt auf Orthinform hinweisen und beispielsweise nach einem Therapie- oder Aufklärungsgespräch empfehlen, sich noch einmal über OrthoChat in der Muttersprache mit der eigenen Erkrankung und den besprochenen Therapieoptionen auseinanderzusetzen. Die Antworten von OrthoChat sind in fremden Sprachen ebenso präzise und korrekt, wie im deutschen Original. KI in Orthopädie und Unfallchirurgie – Thema auf dem DKOU 2024 Der Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie findet vom 22. bis 25. Oktober 2024 in Berlin statt und widmet dem Thema Künstliche Intelligenz eine Hot-Topic-Sitzung. Unter dem Motto „Zukunft wollen. Zukunft machen.“ werden sich die erwarteten über 8000 Kongressteilnehmenden nicht nur über die Fortschritte in ihren Fachgebieten informieren, sondern auch zukunftsweisende Entwicklungen der Digitalisierung diskutieren. Hot-Topic-Session: KI in der vertragsärztlichen Praxis ist schon da! ➤ Freitag 25.10. / 13:30 – 14:30 UhrBudapest 2 Über Orthinform: Orthinform ist ein spezialisiertes Patienteninformationsportal, das vom BVOU betrieben wird. Es dient als zentrale Anlaufstelle für Patienten und Angehörige, die Informationen über orthopädische und unfallchirurgische Erkrankungen sowie deren Prävention und Behandlung suchen. Das Portal bietet eine Vielzahl von Funktionen, die darauf abzielen, Patienten mit fundierten, allgemein verständlichen Fachinformationen zu versorgen und bei der Suche nach dem richtigen Facharzt in seiner Region zu unterstützen.
Mehr erfahren zu: "Comfort Food: Menschen mit chronischen Schmerzen neigen zu emotionalem Essen" Comfort Food: Menschen mit chronischen Schmerzen neigen zu emotionalem Essen In einer australischen Studie griffen zwei Drittel der Patienten mit chronischen Schmerzen zu Comfort Food. Was einerseits Freude und Trost im Schmerzalltag schenkt, kann auch zu einem Teufelskreis aus Gewichtszunahme […]
Mehr erfahren zu: "Die Crux mit dem Kreuzband bei Fußballerinnen: Angst wächst" Die Crux mit dem Kreuzband bei Fußballerinnen: Angst wächst Die vielen Kreuzbandrisse im Frauenfußball beschäftigen Spielerinnen, Experten, Clubs, Fans und Verbände. Nach dem erneuten Ausfall von Lena Oberdorf wird dringend eine Lösung gesucht.
Mehr erfahren zu: "Magnetisches Jamming eröffnet neue Möglichkeiten für die Mikrorobotik" Magnetisches Jamming eröffnet neue Möglichkeiten für die Mikrorobotik Könnten winzige magnetische Objekte, die sich schnell zusammenballen und sofort wieder auseinanderfallen, eines Tages filigrane Eingriffe im menschlichen Körper durchführen? Eine neue Studie von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme […]