Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom profitieren von körperlichem Training19. August 2019 Foto: © Monkey Business/Adobe Stock Patienten mit einem metastasiertem Kolorektalkarzinom, die sich während einer Chemotherapie mäßig Bewegung verschafften, haben in einer neu veröffentlichten Studie eine Tendenz zu einem verzögerten Krankheitsprogress und weniger schweren Nebenwirkungen der Behandlung gezeigt. Sogar Sport mit geringer Intensität, wie etwa vier oder mehr Stunden Laufen pro Woche, war während der sechsjährigen Studie mit einer geringeren Krankheitsprogress oder einer um fast 20 Prozent reduzierten Krebsmortalität verbunden, wie die Forscher vom Dana-Farber Cancer Institute und dem Brigham and Women’s Hospital berichten. Die Analyse deutete auf eine mögliche Verlängerung des Überlebens bei Patienten mit höherer körperlicher Aktivität hin, die Daten waren jedoch statistisch nicht signifikant. „Wir stellten fest, dass Personen, die in irgendeiner Form körperlich aktiv waren, eine statistisch signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) aufwiesen“, sagt Dr. Jeffrey A. Meyerhardt vom Dana-Farber Cancer Institute, der die Studie leitete. „Auch wenn sich dies möglicherweise auf das Gesamtüberleben auswirkt, war es statistisch nicht signifikant – und sollte weiter untersucht werden.“ „Die körperlich aktiven Patienten in unserer Studie schienen außerdem eine Chemotherapie besser zu vertragen“, unterstreicht Dr. Brendan Guercio vom Brigham and Women’s Hospital, Erstautor der Studie. „Das Gesamtausmaß körperlicher Aktivität, das 30 oder mehr Minuten moderater Bewegung pro Tag entspricht, war mit einer Verringerung schwerer behandlungsbedingter Toxizitäten um 27 Prozent verbunden.“ In der Vergangenheit hatten Studien gezeigt, dass regelmäßiges Training das Risiko für ein erneutes Auftreten der Krankheit und das Mortalitätsrisiko im Zusammenhang mit einem nicht metastasierten Kolorektalkarzinom verringern kann. Die Autoren der aktuellen Arbeit erklären nun, dass ihre die erste Studie sei, in der die Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität und Überleben beim fortgeschrittenen metastasierenden Kolorektalkarzinom untersucht wurden. Die Patienten nahmen an einer Phase-III-Studie zur Chemotherapie beim fortgeschrittenen Kolonkarzinom teil. Innerhalb eines Monats nach Beginn der Behandlung füllten die Teilnehmer einen Fragebogen zu ihrer durchschnittlichen körperlichen Aktivität in den vorangegangenen zwei Monaten aus. Die endgültige Analyse umfasste die Angaben von 1218 Patienten. Die Daten seien zwar signifikant, so berichten die Wissenschaftler, doch würden weitere Untersuchungen mit einer randomisierten prospektiven Studie dazu beitragen können, die Ergebnisse zu validieren. Basierend auf den Beschreibungen der Patienten quantifizierten die Forscher deren körperliche Aktivität in MET-Stunden (Metabolic Equivalent Task) pro Woche. Als stark wurde eine Aktivität definiert, wenn sie sechs oder mehr MET erforderte, wie Laufen, Radfahren, Tennis, Skifahren oder Schwimmen. Zu den nicht intensiven Aktivitäten gehörten Wandern, Treppensteigen oder Yoga. Die Analyse der Daten ergab einen statistisch signifikanten Unterschied beim PFS: Er betrug fast 20 Prozent zugunsten der Patienten, die sich mehr bewegten. Die Analyse ergab auch, dass Patienten mit 18 oder mehr MET-Stunden pro Woche im Vergleich zu Patienten mit weniger als drei MET-Stunden pro Woche eine 15-prozentige Verbesserung des Gesamtüberlebens aufwiesen. Dieser Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant.
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