Pionier der Herzinfarkt-Diagnostik Hugo A. Katus mit baden-württembergischem Landesorden ausgezeichnet28. April 2023 Ministerpräsident Winfried Kretschmann (r.) und Hugo Katus bei der Verleihung des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg. Foto: ©Staatsministerium Baden-Württemberg Für seine Pionierleistung in der Herzinfarkt-Diagnostik sowie bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten in der Herz-Kreislauf-Forschung ist Professor (em.) Dr. Hugo A. Katus mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg geehrt worden. Den Orden, der die höchste Auszeichnung des Landes darstellt, nahm er am 22. April 2023 von Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Rahmen eines Festakts anlässlich des Gründungstages des Landes im Mannheimer Schloss entgegen. Bereits kurz zuvor war dem ehemaligen Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und nun Seniorprofessor eine weitere große Ehre zuteil geworden: Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hatte ihm mit der Carl-Ludwig-Ehrenmedaille für seine prägende Arbeit die höchste Auszeichnung der deutschen Herzmedizin verliehen. Er habe, so schreibt die DGK in der Widmung, entscheidende Impulse zur translationalen Forschung in der Kardiologie gegeben. So sei der Troponin-T-Test aus dem klinischen Alltag heute nicht mehr wegzudenken und habe weltweit die Infarktdiagnostik revolutioniert. Darüber hinaus habe er maßgeblich die Therapien bei Kardiomyopathien und Herzinsuffizienz vorangetrieben. Die Curt-Ludwig-Ehrenmedaille wird seit 1932 vergeben, mit Katus wurden insgesamt 36 wichtige Persönlichkeiten der Herzmedizin damit bedacht. Der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg wird seit 1974 jährlich an rund 30 Personen verliehen. Insgesamt ist die Anzahl auf 1000 lebende Ordensträger beschränkt. Katus war von 2002 bis 2020 Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am UKHD. In Heidelberg wurde unter seiner Leitung 2004 die erste Chest-Pain-Unit in Europa, heute Standard in der Erstversorgung von Herzinfarktpatienten, sowie 2012 die deutschlandweit erste Advanced-Heart-Failure-Unit, eine Station speziell für Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche, eingerichtet. „Das klinische und wissenschaftliche Wirken von Professor Katus war wissenschaftlich innovativ und originell, stets patientenorientiert und auf die Verbesserung der Patientenversorgung ausgerichtet. Entwicklungen, die er in der Heidelberger Kardiologie anstieß, hatten internationale Strahlkraft und setzen bis heute Maßstäbe“, sagt Prof. Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor des UKHD. „Ich gratuliere dem Kollegen sehr herzlich zu diesen beiden hochrangigen und wohlverdienten Auszeichnungen.“ Insbesondere für die Forschung zu Troponin T und die langjährige Entwicklung des Bluttests gemeinsam mit der Firma Boehringer Mannheim/Roche in den 1980er Jahren wurde Katus bereits mit zahlreichen internationalen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.
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