Pionierarbeit für Herz und Lunge3. Mai 2018 Dr. Philippe Chouvarne, Dr. Ekaterina Legchenko und Professor Dr. Georg Hansmann (von links).. Foto: MHH/Kaiser Lungenhochdruck und Rechtsherzversagen: MHH-Forscher haben neuen therapeutischen Ansatz gefunden / Veröffentlichung in Science Translational Medicine Ein Wissenschaftlerteam der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat einen neuen und vielversprechenden Ansatz zur Behandlung von Lungenhochdruck und der damit verbundenen Rechtsherzinsuffizienz gefunden: Mit dem Diabetes-Medikament Pioglitazon konnte das Team im Rattenmodell die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) rückgängig machen und ein Rechtsherzversagen verhindern. Die Forscher der MHH-Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin veröffentlichten ihre Ergebnisse in „Science Translational Medicine“. Erstautorin ist Dr. Ekaterina Legchenko, ehemalige PhD-Studentin der Hannover Biomedical Research School der MHH. Pioglitazon konnte die grundlegenden Fehlregulationen im Stoffwechsel des Herzens und in der Lunge korrigieren – und zwar, indem es das Molekül PPARγ und die Fettsäureoxidation aktiviert. Unter anderem bildete sich in der rechten Herzkammer das mit der Erkrankung entstandene Bindegewebe (Fibrose) zurück, und der Fettstoffwechsel normalisierte sich so, dass mehr Energieträger und weniger giftige Fetttröpfchen gebildet wurden. Zudem stellte sich die Ordnung der Mitochondrien wieder her. In der Lunge machte Pioglitazon die krankhaften Blutgefäßverengungen rückgängig. Bei all diesen Prozessen spielen spezifische Genregulationen, kleine RNA-Moleküle (miRNA) und der Fettstoffwechsel eine besondere Rolle. Die wichtigsten krankhaften Veränderungen konnte das Forscherteam auch in menschlichem Lungengewebe von PAH-Patienten nachweisen. „Der neue therapeutische Ansatz bei PAH und Herzschwäche könnte auch bei der Entwicklung von Therapien anderer Herz- und Lungenerkrankungen sowie Krebs- und Bindegewebserkrankungen helfen“, sagt Prof. Georg Hansmann. „Zudem zeigten wir erstmalig in Tiermodellen und Herz-Lungen-Geweben von PAH-Patienten nach Herz-Lungen-Transplantation, dass der Fettstoffwechsel in der Herzkammer auch unabhängig von der Druckerhöhung im Lungenkreislauf unter anderem durch PPARγ-Mangel im Herzen gehemmt und therapeutisch effektiv durch PPARγ-Aktivatoren wie Pioglitazon gut beeinflussbar ist.“ Die Arbeitsgruppe konnte zuvor zeigen, dass bei PAH der Zuckerstoffwechsel in den Lungengefäßen und der Fettstoffwechsel im Herzen gestört sind. Weitere Ursachen der PAH können Linksherz-, chronische Lungen- und rheumatische Erkrankungen sowie bestimmte angeborene Herzfehler sein. Publikation: http://stm.sciencemag.org/content/10/438/eaao0303
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]
Mehr erfahren zu: "ESC2025: Was bringt die intravenöse Plättchenhemmung bei herzinfarktbedingtem kardiogenem Schock?" Weiterlesen nach Anmeldung ESC2025: Was bringt die intravenöse Plättchenhemmung bei herzinfarktbedingtem kardiogenem Schock? Im Vergleich zu oralem Ticagrelor bewirkte intravenös (i.v.) verabreichtes Cangrelor in der randomisierten Studie DAPT-SHOCK-AMI eine sofortige, wirksame Thrombozytenhemmung ohne Anstieg schwerer Blutungen und mit einer Tendenz zu niedrigeren Mortalitätsraten […]
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98%) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.