Podozytopathien: Anti-Nephrin Autoantikörper sind ursächlich für die Entstehung

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Bei nierenkranken Patient:innen mit Podozytopathien konnten Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) kürzlich zirkulierende Autoantikörper gegen das Podozytenprotein Nephrin identifizieren und charakterisieren.

Die Forscher konnten erstmals zeigen, dass die Autoantikörper nicht nur Biomarker für die Diagnose und das Monitoring der Erkrankung sind, sondern auch ursächlich für die Entwicklung der Nierenschädigung sind. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler im Fachmagazin „The Journal of Clinical Investigation“ veröffentlicht.

Proteinurie ausgelöst

In der Studie wurde die Kreuzreaktivität menschlicher anti-Nephrin Autoantikörper mit Nephrin-Protein verschiedener Spezies untersucht. Die Forscher konnten dabei eine hohe Reaktivität der Autoantikörper mit Nephrin eines Modellorganismus feststellen. In der Folge transferierten sie anti-Nephrin sowie Kontroll-Antikörper und konnten feststellen, dass nur die aus Patienten stammenden anti-Nephrin Antikörper eine Proteinurie und das histologische Bild einer Podozytopathie auslösten. Dabei induzierten die Antikörper eine Phosphorylierung des Zielantigens und hatten somit direkte Auswirkung auf die Signaltransduktion der Nierenzellen. Immunfluoreszenzanalysen zeigten weiter die Ablagerung der Autoantikörper an der glomerulären Filtrationsbarriere, ohne dass zelluläre Infiltrate oder Komplementablagerungen beobachtet wurden.