Positionspapier zu Lebendimpfstoffen während der Behandlung mit Dupilumab

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Ein neues Positionspapier des American College of Allergy, Asthma & Immunology (ACAAI) befasst sich mit der Sicherheit der Verabreichung von Lebendimpfstoffen an Personen, die mit Dupilumab behandelt werden. Das Gremium kam zu dem Schluss, dass es nicht notwendig ist, die Behandlung mit Dupilumab abzubrechen, um Lebendimpfstoffe zu verabreichen. Die Entscheidung sollte jedoch zwischen dem Arzt und dem Patienten/Elternteil gemeinsam getroffen werden.

Ziel der Überprüfung war es, die beste Vorgehensweise zu ermitteln, damit Patienten, die mit der Biologika-Behandlung Erfolg und Linderung erfahren, auch den vollen Schutz aller von Gesundheitsbehörden und medizinischen Fachorganisationen empfohlenen Impfstoffe erhalten können. Dupilumab wird zur Behandlung einer Reihe von allergischen Erkrankungen bei Kindern eingesetzt, darunter Asthma, Atopische Dermatitis, chronische Rhinosinusitis und Eosinophile Ösophagitis.

Die systematische Überprüfung wurde mithilfe eines Delphi-Gremiums aus hochrangigen Allergie- und Immunologieexperten durchgeführt, die die Ergebnisse der Überprüfung bewerteten, und relevante klinische Fragen wurden beantwortet. Die Frage der gleichzeitigen Verabreichung von Lebendimpfstoffen und Dupilumab gewann an Interesse, nachdem das Biologikum für Kinder bis zu einem Alter von 6 Monaten zugelassen worden war. Bei Erwachsenen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Lebendimpfstoffe benötigen, geringer. Zu den Lebendimpfstoffen, die derzeit auf dem in den USA empfohlenen Impfplan stehen, gehören: Masern, Mumps, Röteln (MMR), Varizellen, Rotaviren und die Nasenspray-Version des Grippeimpfstoffs.

Seit der Zulassung für Erwachsene im Jahr 2017 und für Kinder im Jahr 2020 hat der Hersteller von Dupilumab empfohlen, dass Lebendimpfstoffe nicht gleichzeitig mit dem Biologikum verabreicht werden sollten. Der Grund dafür ist die Möglichkeit, dass die immunmodulatorische Wirkung von Dupilumab die Wirksamkeit des Lebendimpfstoffs abschwächt oder das Risiko einer Infektion mit dem im Impfstoff enthaltenen Virus erhöht. Das Delphi-Gremium kam jedoch zu dem Schluss, dass die verfügbaren Daten, auch wenn sie begrenzt sind, diese Bedenken nicht stützen. Es sei darauf hingewiesen, dass eine große, gut konzipierte Forschungsstudie erforderlich wäre, um die Sicherheit endgültig nachzuweisen.

Das Gremium empfiehlt, dass Ärzte und Patienten/Eltern gemeinsam entscheiden sollten, wann und ob Lebendimpfstoffe einer Person verabreicht werden sollen, die mit Dupilumab behandelt wird, oder ob die Behandlung pausiert werden sollte.