Promotionspreis für Stammzellforscherin der Uni Münster14. November 2017 Prof. Heidi Pfeiffer und Dr. Dr. Eva Bunk bei der Übergabe des Promotionspreises (Foto: FZ) Für die Erforschung der Stammzelldifferenzierung im Gehirn ist Dr. Dr. Eva Christine Bunk mit dem Promotionspreis der Medizinischen Fakultät der Universität Münster ausgezeichnet worden. Ihre Ergebnisse sind wertvoll für die weitere Forschung zu Therapieansätzen bei neurodegenerativen Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose. Die gebürtige Rheinland-Pfälzerin beschäftigte sich in ihrer nun ausgezeichneten Promotion mit Grundlagenforschung zur Zellteilung im Gehirn. Im Verlauf neurodegenerativer Erkrankungen sterben nach und nach Nervenzellen ab, sodass sich die Symptome des Patienten verschlimmern. Lange dachten Forscher, dass sich im erwachsenen Gehirn nur ausgereifte und damit keine teilbaren Zellen mehr befinden, die zerstörtes Gewebe ersetzen könnten. Inzwischen ist jedoch bekannt, dass im Gehirn auch Stammzellen existieren, aus denen sehr wohl neues Gewebe entstehen kann. Hier setzt Bunks experimentelle Forschung an und beschäftigt sich mit der adulten Neurogenese. Bei dieser Zellteilung fungieren die neuralen Stammzellen als „Blankozellen“, denn ihre exakte Funktion im Hirn wird erst durch die Reaktion mit bestimmten Proteinen wie dem „Prox1“ bestimmt. Da bereits bekannt ist, wozu die Stammzellen beim Zusammentreffen mit Prox1 im Hippocampus reagieren, beschränkte sich Bunk auf den Prozess im lateralen Ventrikel. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die Stammzellen mit Prox1 hier zu einem anderen Zelltyp differenzieren als im Hippocampus. Diese Erkenntnis ist wichtig bei der Entwicklung möglicher Therapieansätze für Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen, da hier ebenfalls unterschiedliche Zelltypen vom Zerfall betroffen sind. Weil sich bisherige Studien zu adulter Neurogenese – so auch Bunks – fast ausschließlich mit Nagetieren beschäftigten, es aber substantielle Unterschiede zwischen dem menschlichen und dem Nagerhirn gibt, führte die 36-Jährige noch eine zweite Studie durch. Hier verglich sie Anatomie und vorhandene Markerproteine in den interessierenden Hirnarealen von Weißbüschelaffen – einer Spezies, die Menschen ähnlicher ist. Das Ergebnis: Die Abläufe sind bei beiden Säugern vergleichbar. Diese Erkenntnis lässt die Ergebnisse aus der ersten Studie noch bedeutsamer für weiterführende Forschungen zu Therapieansätzen beim Menschen werden.
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