Prostatakarzinom: Finanzielle Förderung für Düsseldorfer Studie zur besseren Diagnose

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Die Deutsche Krebshilfe fördert die Prostatakrebs-Forschung am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) anlässlich einer neuen Studie künftig mit 1,6 Millionen Euro.

Die Versorgung von Betroffenen mit Prostatakarzinomen hat sich in den vergangenen Jahren fortwährend verbessert und auch die Diagnostik und somit Früherkennung hat sich weiter gewandelt. Erst im Sommer 2025 wurde die S3-Leitlinie zur Diagnose und Behandlung des Prostatakarzinoms unter Beteiligung zahlreicher an der nun geförderten Studie Beteiligter aktualisiert. So ist etwa die rektale Tastuntersuchung nicht mehr Teil der Leitlinie. Die aktuell durch die Deutsche Krebshilfe geförderte „Randomisierte, prospektive multizentrische Studie zur Primärdiagnose von klinisch signifikantem Prostatakrebs mittels PSA/DRU und MR-Imaging – PRIMA“ soll künftig dazu beitragen, die Diagnosemöglichkeiten des Prostatakarzinoms weiter zu verbessern, heißt es in der Pressemitteilung der HHU.

Dazu kooperieren mehrere Institutionen aus NRW miteinander: die universitären Kliniken in Aachen, Köln, Bonn, Düsseldorf, Essen und Bochum/Herne sowie weitere Kliniken in Mönchengladbach, Essen-Mitte, Dortmund und Recklinghausen. Die Klinik für Urologie und das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf leiten die Studie. Auch die Abteilungen für Personalisierte Früherkennung des Prostatakarzinoms und Biostatistik des Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) sind in der Umsetzung der Studie eingebunden, ebenso die Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Essen, die neben der Patientenrekrutierung zusätzlich zur Qualitätssicherung beitragen soll. Die Leitung übernehmen Dr. Rouvier Al-Monajjed, Oberarzt in der Klinik für Urologie des UKD, und Prof. Lars Schimmöller, Mitglied der Arbeitsgruppe Uroradiologie am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKD.

MRT-gestützte Biopsie im Fokus

Ziel von PRIMA ist es zu untersuchen, ob eine eigenständige zielgerichtete MRT-gestützte Biopsie ohne zusätzliche systematische Biopsien ausreicht, um bösartigen Prostatakrebs zu erkennen. Gleichzeitig soll damit die Überdiagnose ungefährlicher Tumore reduziert werden. Weitere Ziele sind die Untersuchung der von Patienten berichteten Erfahrungen zur diagnostischen Belastung, den möglichen Komplikationen und der Lebensqualität. Erstmals werden auch die Entwicklung und Bewertung eines Systems für künstliche Intelligenz und der Einfluss einer Kontrastmittelgabe im MRT in der Diagnose eine Rolle spielen.

„Die PRIMA-Studie wird dazu führen, dass die Prostatakarzinomdiagnostik zukünftig noch zielgerichteter und patientenfreundlicher gestaltet werden kann“, so Al-Monajjed. „Die Studie hat das Potenzial, zukünftige Leitlinien zu verändern. Sie reiht sich in weitere Forschungsprojekte zum Prostatakarzinom ein, die in den vergangenen Jahren vom UKD aus in Zusammenarbeit mit dem DKFZ mit Unterstützung der Deutschen Krebshilfe initiiert wurden“ ergänzt Prof. Peter Albers, Leiter der Klinik für Urologie am UKD.