Psychische Symptome bei CED: Forschende vermuten Zusammenhang mit Reaktion der Darm-Hirn-Achse auf Entzündung26. Oktober 2021 Abbildung: © pict rider/stock.adobe.com Eine Deregulierung der Darm-Hirn-Achse, die bei einer Entzündung des Darms auftreten kann, führt möglicherweise zu verschiedenen kognitiven und psychischen Symptomen, die gelegentlich mit einer Chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) verbunden sind. Das geht aus einer neuen Studie hervor. CED können auch eine Vielzahl von Symptomen in anderen Organen außerdem Darm verursachen, wie die Studienautorinnen und -autoren schreiben – bis zu 40 Prozent aller Patientinnen und Patienten mit CED zeigten auch psychische Symptome wie Angst oder Depressionen. Es werde zwar vermutet, dass die Darm-Hirn-Achse an der Auslösung dieser Symptome beteiligt ist, jedoch seien die damit zusammenhängenden Mechanismen unbekannt. Anhand eines Mausmodells für Darmentzündungen haben Sara Carloni und Kolleginnen und Kollegen nun eine potenzielle pathogene Verbindung zwischen CED und den damit in Zusammenhang stehenden psychischen Komorbiditäten identifiziert. Ihren Erkenntnissen zufolge wird die Darmgefäßbarriere durch den Entzündungsprozess durchlässiger, wodurch sich die Entzündung über den Darm hinaus ausbreiten kann. Als Reaktion auf diese Ausbreitung werde die Gefäßbarriere im Plexus choroideus des Gehirns ausgeschaltet, damit das Gehirn vor einer Entzündung geschützt ist. Dabei beeinträchtigte der Prozess jedoch möglicherweise auch die Kommunikation zwischen den Organen und könne die Gehirnfunktion beeinträchtigen, erklären die Forschenden. In ihrem Mausmodell eines genetisch hervorgerufenen Verschlusses des Plexus choroideus beobachteten Carloni et al. ein Defizit beim Kurzzeitgedächtnis sowie angstähnliches Verhalten. Die neben CED beobachteten mentalen Defizite könnten daher eine Folge der Deregulierung der Darm-Hirn-Gefäßachse sein, berichten die Autorinnen und Autoren – ein Befund, der genutzt werden könnte, um therapeutische Ziele bei der Behandlung einiger Verhaltensstörungen zu entwickeln.
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