RACOON: Radiologisches Netzwerk aller deutscher Universitätsklinika erforscht COVID-19 und vergleichbare Lungenerkrankungen3. November 2021 Foto: © mpix-foto/stock.adobe.com Mit dem multizentrischen Forschungsnetzwerk RACOON Radiological Cooperative Network gibt es laut den daran beteiligten Institutionen inzwischen eine landesweite Infrastruktur zur konsequent strukturierten Erfassung radiologischer Daten von COVID-19-Fällen. Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die COVID-19-Pandemie habe Reformbedarfe im deutschen Gesundheitssystem aufgezeigt, schreibt die Deutsche Röntgengesellschaft in einer aktuellen Pressemitteilung – teils fehlten verlässliche medizinische Daten, bundesweite Vernetzungsstrukturen und eine adäquate Digitalisierung im Gesundheitswesen. Mit RACOON Radiological Cooperative Network habe sich eine Struktur gebildet, die dies in Teilen ändern werde. Mit RACOON sei es nämlich gelungen, in der „bisher größten universitätsmedizinischen Vernetzungsinitiative“ alle Universitätsklinika in Deutschland miteinander zu verbinden und damit eine bisher unerreichte radiologische Datengrundlage zur Erforschung von COVID-19 und weiteren repräsentativen und vergleichbaren Lungenerkrankungen aufzubauen, erklärt die Deutsche Röntgengesellschaft. Diese würden zur Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz genutzt und somit neue Erkenntnisse über die Erkrankung gewonnen und verfügbar gemacht. Zu den Forschungs- und Entwicklungspartnern in RACOON zählen das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Technische Universität Darmstadt, das Fraunhofer-Institut MEVIS in Bremen, die Mint Medical GmbH und die Firma ImFusion. Um die Datengrundlage zur Erforschung von COVID-19 und weiteren ähnlichen Lungenerkrankungen aufzubauen, wurden an internationalen und nationalen Standards orientierte radiologische Befundungsstandards sowie ein umfassendes Bildglossar, ausführliche Dokumentationsmaterialien, interaktive Workshops und Lehreinheiten geschaffen. Damit soll laut der Deutschen Röntgengesellschaft ein zentrales Ziel von RACOON erreicht werden: eine hochqualitative, umfassend strukturierte Datenerfassung. Mit dieser Basis wird die RACOON-Kohorte aus mehr als 14.000 CT Untersuchungen und mehr als 3000 Röntgenuntersuchungen maschinenlesbaren, strukturierten Befunden jeder eingeschlossenen Bildgebung gebildet. Die sei ein „einmaliger, deutschlandweiter Datensatz zur kollaborativen Bilddatenforschung mit derzeit über 6,6 Millionen Befunditems“, schreibt die Deutsche Röntgengesellschaft. Initiiert wurde das Projekt von Univ.-Prof. Thomas J. Vogl und Dr. Andreas Bucher vom Universitätsklinikum Frankfurt am Main sowie Univ.-Prof. Bernd Hamm, PD Dr. Tobias Penzkofer von der Charité Berlin und Prof. Jens Kleesiek vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin des Universitätsklinikums Essen. „Die klassische radiologische Befundung, bei der der Befund einfach als Freitext eingetragen wird, ist für eine groß angelegte maschinelle Auswertung nicht geeignet“, sagt Prof. Thomas Vogl, Leiter des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt. „Erst die strukturierte Befundung schafft die Voraussetzung, radiologische Befunde in großer Zahl und in Echtzeit zu verarbeiten.“ Und Prof. Bernd Hamm, Direktor der Klinik für Radiologie der Charité in Berlin, erklärt: „Es stehen erstmals hochstrukturierte Daten in dieser Größenordnung zur Verfügung, die als wertvolle Entscheidungsgrundlage zu epidemiologischen Studien, Lageeinschätzungen und Frühwarnmechanismen beitragen können.“ Auf der Abschlussveranstaltung des 102. Deutschen Röntgenkongresses stellt sich das Netzwerk RACOON am 5. November 2021 in drei Veranstaltungen vor. Die Veranstaltungen sind für frei zugänglich. Über die folgenden Links gibt es inhaltliche Informationen sowie Hinweise zum Zugang: 14-15.15 Uhr: RACOON – die Zukunft durch vernetzte Intelligenz I = Die Plattform der deutschen Radiologie im Netzwerk Universitätsmedizin 15.30-17 Uhr: RACOON – Die Zukunft durch vernetzte Intelligenz II: Methoden, Definitionen und Umsetzung 17.30-18.45 Uhr: RACOON – Die Zukunft durch vernetzte Intelligenz III: Innovationen und Ausblick
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