Reizdarm-Syndrom: Auch eine internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie kann helfen

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Wie ein kürzlich veröffentlichter Review zeigt, kann bei Patienten mit Reizdarm-Syndrom eine internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie eine kostengünstige Maßnahme zur Verbesserung der Symptome und der Lebensqualität darstellen. Um dies zu untermauern, müssten aber noch mehr qualitativ hochwertige Untersuchungen angestellt werden, betonen die Forschenden. 

Für ihre Metaanalyse durchsuchten die Wissenschaftler sechs Literaturdatenbanken nach relevanten Publikationen. Von den 1224  identifizierten Arbeiten wurden schließlich neun randomisierte kontrollierte Studien in die Analyse eingeschlossen.

Die über das Internet bereitgestellten kognitiven Verhaltenstherapien – expositionsbasierte kognitive Verhaltenstherapie, kognitive Verhaltenstherapie mit dem Ziel des Selbstmanagements und kognitiven Verhaltenstherapie zur Stressbewältigung – wurden in fünf bis 13 Sitzungen für fünf bis zehn Wochen angeboten. Es zeigte sich nach der Intervention, dass eine internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie mittlere bis starke Auswirkungen auf die Symptomschwere hatte (standardisierte mittlere Differenz [SMD] -0,633; 95%-Konfidenzintervall [KI] -0,861 bis -0,4304) sowie auf die Lebensqualität (SMD 0,582; 95%-KI 0,396–0,769) und das Kosten-Nutzen-Verhältnis (SMC -0,372; 95%-KI -0,704 bis -0,039). Die Auswirkungen auf den Schweregrad der Symptome blieben auch nach der Intervention im Kurzzeit-Follow-up (SMD -0,391; 95%-KI -0,560 bis -0,221) und im Langzeit-Follow-up (SMD -0,357; 95%-KI -0,541 bis -0,172) bestehen.

Die Wissenschaftler fanden in der Post-Interventions-Phase keinen signifikanten Unterschied zwischen Patienten mit Reizdarm und den Kontrollen hinsichtlich des psychischen Status, einschließlich Angst und Depression.