Resektionsraten beim Pankreaskarzinom in Europa und den USA: Stark varriierende Zahlen

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Wie die Autoren einer neuen Studie festgestellt haben, sind die Resektions­raten beim Pankreaskarzinom (PaC) in Europa und in den USA immer noch niedrig, wobei sie interna­tional stark variieren. Worin diese Variationen begründet sind, müsse noch weiter erforscht werden.


Die Forscher hatten Daten aus sechs europäischen bevölkerungsbasierten Krebsregistern und aus der US Surveillance, Epidemiology, and End Results Program Database aus den Jahren 2003–2016 zusammengetragen und analysiert. Sie berechneten altersstandardisierte Resek­tionsraten für PaC insgesamt und für solche des Stadiums I–II und ermittelten anhand von multivariablen logistischen Regressionsmodellen Zusammenhänge zwischen einer Resektion und demografischen sowie klinischen Parametern.

Insgesamt 153.698 Datensätze gingen in die Analyse ein. In den bevölkerungsbasierten Registern aus den Jahren 2012–2014 betrugen die Resktionsraten für PaC insgesamt zwischen 13,2 % (Estland) und 21,2 % (Slowenien) bzw. zwischen 34,8 % (Norwegen) und 68,7 % (Dänemark) für PaC des Stadiums I–II. Dabei fielen die Raten international sehr unterschiedlich aus.

Im Zeitraum 2003–2014 stiegen die Resektionsraten ausschließlich in den USA, in den Niederlanden und in Dänemark. Eine Resektion wurde signifikant weniger häufig bei weiter fortgeschrittenem Tumorstadium durchgeführt (Odds Ratio [OR] für die Stadien II und IV vs. I–II: 0,05–0,18 und 0,01–0,06 über alle Länder hinweg) sowie bei höherem Patientenalter (OR für Patienten im Alter von 70–79 und ≥80 Jahren vs. <60 Jahren: 0,37–0,63 und 0,03–0,16 über alle Länder hinweg).

Patienten mit Tumoren in einem fortgeschrittenen Stadium (Stadien III-IV: 63,8–81,2 %) und mit höherem Alter (≥70 Jahre: 52,6–59,5 %), bei denen seltener eine Resektion durchgeführt wurde, machten die Mehrheit der diagnostizierten Fälle aus.

Auch der Performance-Status der Patienten sowie die Lage des Tumors und dessen Größe waren mit der Durchführung einer Resektion assoziiert, wie die Studienautoren in der Zeitschrift „Gut“ berichten.