SARS-CoV-2-Impfung: Pädiatrische Krebspatienten brauchen Auffrischungsimpfung

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Da die Immunantwort an Krebs erkrankter Kinder auf eine Impfung gegen SARS-CoV-2 nur suptoptimal ausfällt, raten die Autoren einer US-amerikanischen Studie dringend zu einer Auffrischungsimpfung.

Das Wissen darüber, wie das Immunsystem pädiatrischer Onkologiepatienten auf die Impfung gegen SARS-CoV-2 reagiert, ist nach wie vor begrenzt, dabei ist es für die Beratung und Risikoanpassung in dieser gefährdeten Bevölkerungsgruppe unerlässlich. Ein Forscherteam der University of Illinois College of Medicine in Peoria, USA, hat daher die Immunogenität nach der Impfung untersucht und überprüft, ob und welche klinische Faktoren die Reaktion beeinflussen.

Dazu rekrutierten sie 19 Patienten im Alter von 0 bis 25 Jahren, bei denen eine Krebserkrankung diagnostiziert worden war und die eine Therapie erhielten. Patienten, die vor ihrer Krebsdiagnose vollständig geimpft worden waren, wurden ausgeschlossen. Sieben gesunde Kinder, die vollständig geimpft waren, dienten als Kontrollgruppe. Den Studienteil­nehmern wurden vor sowie zwei, vier bis sech sowie acht bis zwölf Wochen nach der Impfung Blutproben entnommen. Zum Zeitpunkt der Impfung wurden klinische Daten und vollständige Blutbilder erhoben. Zur Bestimmung der B- und T-Zell-Immunität wurden neutralisierende Antikörper mittels Enzyme linked Immunosorbent Assay (ELISA), die Interferon-Gamma-Sekretion mittels Enzyme linked Immunospot (ELISpot) gemessen.

Von den eingeschlossenen Patien­ten lagen für elf auswertbare Daten vor. Eine adäquate B-Zell-Antwort wurden bei 36,4 Prozent, eine adäquate T-Zell-Antwort bei 77,8 Prozent der Patienten festgestellt. Unterschiede in der Immunogenität in Abhängigkeit von der Art des Mali­gnoms konnten die Autoren aufgrund der geringen Stichprobengröße nicht feststellen. Es fanden sich auch keine Unterschiede in der Immunität in Bezug auf die absolute Lymphozytenzahl (ALC) oder die Intensität der Therapie.

Aufgrund der beobachteten suboptimalen Immunantwort pädia­trischer Onkologiepatienten auf die SARS-CoV-2-Impfung seien Auf­frischungsimpfungen unbedingt erforderlich, um einen optimalen Schutz gegen COVID-19 zu gewährleisten, schlussfolgern die Autoren aus den Ergebnissen. Allerdings seien Blutwerte möglicherweise kein nütz­licher Anhaltspunkt, um den besten Zeitpunkt für die Verabreichung der Auffrischung zu identifizieren. (ej)