Schlüssel zur Deprogrammierung von Zellen, die zu einer Transplantatabstoßung führen, möglicherweise gefunden14. März 2024 Wenhao Chen (r.) und Xian C. Li (l.), diskutieren Forschungsergebnisse im Labor des Houston Methodist Research Institute. (Foto: © Humberto Jaime, Houston Methodist) Forschende aus den USA haben eine problematische Untergruppe von T-Zellen bei Transplantatempfängern identifiziert, die ein wirksameres therapeutisches Ziel zur Verhinderung einer Transplantatabstoßung darstellen könnte. Jeden Tag sterben 17 Menschen, während sie auf eine Organtransplantation warten, heißt es in einer Mitteilung des Houston Methodist Research Institute (USA), wo die Studienautoren tätig sind. Jedoch garantiere ein neues Organ das Überleben auch nicht: Trotz immunsupprimierender Medikamente komme es bei bis zu 50 Prozent der operierten Patienten zu einer Abstoßung transplantierter Organe, abhängig von der Art des Organs und davon, wie viel Zeit seit der Transplantation vergangen ist. Wenhao Chen, außerordentlicher Professor für Transplantationsimmunologie am Houston Methodist Research Institute, und sein Team analysierten mithilfe der Einzelzell-RNA-Sequenzierung die CD4+-T-Zell-Reaktion in Transplantationsszenarien und identifizierten eine Untergruppe, die der Wissenschaftler als „Unruhestifter“ bezeichnet. Die Forschenden konnten auch den Mechanismus ausmachen, der diese T-Zell-Reaktion in Tiertransplantationsmodellen steuert. Diese problematische Untergruppe der CD4+-T-Zellen, die die Forschenden entdeckten, wirkt wie Stammzellen und erzeugt kontinuierlich funktionsreife Effektor-T-Zellen, die transplantierte Organe angreifen. Die Wissenschaftler erkannten außerdem, dass der Transkriptionsfaktor IRF4 erforderlich ist, damit T-Zellen in dieser Untergruppe zu organangreifenden Effektor-T-Zellen werden. Laut Chen muss IRF4 gezielt angegangen werden, um das Problem der Transplantatabstoßung zu lösen oder ein Heilmittel gegen Autoimmunität zu entwickeln. „T-Zellen spielen eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen und Krebs, aber sie sind auch die Schlüsselakteure bei der Vermittlung von Autoimmunerkrankungen und der Abstoßung von Transplantaten“, führt Chen aus. „Unsere Studie hat gezeigt, dass IRF4 ein Hauptregulator der T-Zell-Funktion ist: eine Entdeckung, die die Entwicklung innovativer Therapien für Patienten mit chronischen Infektionen, Krebs, Autoimmunerkrankungen und transplantierten Organen ermöglichen wird.“ Die Eliminierung unerwünschter CD4+-T-Zell-Reaktionen, die möglicherweise zum Verlust transplantierter Organe führen, könne letztendlich für alle Transplantationspatienten gelten, erklärt Chen. „Wie man IRF4 therapeutisch hemmt, ist die Nobelpreis-verdächtige Frage“, sagt Chen in Bezug auf eine frühere Forschungsstudie zu diesem Problem. „Wenn wir einen Weg finden, IRF4 in aktivierten T-Zellen wie gewünscht zu hemmen, dann werden meiner Meinung nach die meisten Autoimmunerkrankungen und Transplantatabstoßungen gelöst sein.“ „Diese Erkenntnisse über den wahren Unruhestifter innerhalb der CD4+-T-Zellpopulation ist nur die Spitze des Eisbergs“, formuliert Chen. „Ich hoffe aufrichtig, dass unsere Ergebnisse breite Aufmerksamkeit erregen und sowohl Forschende als auch Patienten dazu motivieren, die Bedeutung der gezielten Bekämpfung dieser ‚Troublemaker‘ zu erkennen.“
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