Schwangerschaftsdiabetes: Ursachen für spätere Entwicklung von Typ-2-Diabetes unterschiedlich

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Frauen, die infolge von Schwangerschaftsdiabetes Typ-2-Diabetes entwickeln, lassen sich laut einer neuen Studie von Forschern der University of Pittsburgh, USA, in drei „Cluster“ einteilen, von denen jeder einen eigenen molekularen Treiber hat.

„Bei der Typ-2-Diabetes-Forschung tauchen viele Wege immer wieder auf, und Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge sind schwer zu verstehen“, kommentiert der Hauptautor Saifer Khan. „Durch die Untersuchung dieser Hochrisikopopulation konnten wir uns auf die sehr frühen Krankheitsstadien konzentrieren und die Wege vereinfachen.“

Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Diabetes/Metabolism Research and Reviews“ veröffentlicht.

Drei verschiedene Cluster

Das Team konzentrierte sich im Rahmen der Studie auf 225 Frauen, die in der Vergangenheit an Schwangerschaftsdiabetes litten und innerhalb von 12 Jahren nach der Geburt Typ-2-Diabetes entwickelten. Die Kohorte wurde aus der Studie „The Study of Women, Infant Feeding and Type 2 Diabetes After Gestational Diabetes“ (SWIFT-Studie) ausgewählt. Die Forscher verwendeten Blutproben, die regelmäßig entnommen wurden, während die Frauen an chronischer Krankheit erkrankten. Sie verwendeten Computermodelle und maschinelles Lernen auf metabolomische, proteomische und genomische Daten sowie klinische Messungen wie Triglycerid-, Insulin- und Glukosewerte.

Die Forscher stellten fest, dass bei einer Gruppe von Studienteilnehmerinnen der Diabetes durch eine Funktionsstörung der Betazellen der Bauchspeicheldrüse verursacht wurde. Bei einer zweiten Gruppe war er durch Insulinresistenz verursacht. Und bei einer dritten Gruppe war die Krankheit durch eine Mischung aus beidem verursacht. Etwa 50 Prozent der Studienteilnehmerinnen fielen in diese „gemischte“ Gruppe.

Ein Ziel künftiger Forschung besteht laut den Forschenden nun in der Entwicklung von Verfahren, mit denen sich leicht feststellen lässt, ob Frauen in eines dieser Cluster fallen, und mit denen dann frühzeitig interveniert werden kann, um die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes zu verhindern.